"Europäisches Gespräch von Angesicht zu Angesicht"  

erstellt am
28. 09. 05

Außenministerin Plassnik beim WDR-Europa-Forum in Strassburg
Strassburg (bmaa) - "Wir müssen anders auf die Menschen zugehen und das europäische Gespräch anders führen; nicht über die Köpfe der Menschen hinweg, sondern von Angesicht zu Angesicht", sagte Außenministerin Ursula Plassnik am Dienstag (27. 09.) in Strassburg beim alljährlichen Europa-Forum des Westdeutschen Rundfunks.

Mit Plassnik diskutierten zum Thema "Europas rettende Krise - Was wird aus dem Europäischen Verfassungsvertrag?" unter anderem der niederländische Europaminister Atzo Nicolaï und die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Margot Wallström.

"Viele Menschen haben das Gefühl einer Krise. Sie sorgen sich um ihren Platz in einer globalisierten Welt und empfinden Unbehagen über die Art, wie in den Mitgliedsstaaten und in der Europäischen Union Politik gemacht und gearbeitet wird. Dieses Unbehagen müssen wir ernst nehmen und in unserer Politik berücksichtigen", sagte Außenministerin Plassnik.

Als erste Initiative habe Österreich, so Plassnik, schon vor dem Sommer den Bürgerinnen und Bürgern ein Gesprächsangebot gemacht: "Unter dem Titel EUROPA HÖRT ZU haben wir die Menschen eingeladen, uns mitzuteilen, was sie bewegt und was ihre Anliegen und Sorgen sind. Und die gute Nachricht ist, dass Europa bewegt. Aus den Wortmeldungen der Österreicherinnen und Österreicher sehen wir, dass Europa die Köpfe und die Herzen bewegt", so die Außenministerin.

Die Glaubwürdigkeit Europas hänge auch davon ab, wie die Europäische Union mit heiklen Zukunftsfragen umgehe: "Wir brauchen mehr Klarheit und Transparenz in der Diskussion." Darum bemühe sich Österreich derzeit etwa in der Frage der Verhandlungsaufnahme mit der Türkei.

Ebenso forderte Außenministerin Plassnik eine "ausgewogene Balance bei den Regelungen auf europäischer, nationaler, regionaler und Gemeindeebene", damit "die Bürgerinnen und Bürger zu einem größeren Wohlbefinden mit unserer europäischen Identität" gelangen.
     
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