Froschgift und Eisbärtechnik  

erstellt am
28. 09. 05

Jetzt neu: Geschichten aus der Forschung für Menschen von 9 bis 90
Salzburg (universität) - Wissen Sie mit welchem Trick es den Eisbären gelingt, trotz ihres weißen Fells Wärme einzufangen? Oder wie der Mausmaki Energie spart? Ist Ihnen bekannt, was die heimliche Arbeit der Regenwürmer im Untergrund bewirkt oder dass es gefährliche Froschgifte gibt, die auch heilen können? Wenn nicht, sollten Sie „Schweinchen Schnüfferl entdeckt die Welt“, Band 2, lesen. Der Autor Gottfried Tichy ist Professor für Geologie und Paläontologie an der Universität Salzburg. Am 24. September präsentierte er das in einer Auflage von 777 Druckexemplaren im Verlag Michael Aichmayr erschienene Buch mit Geschichten aus der Forschung für Menschen von 9 bis 90 bei der diesjährigen Preisverleihung zum Internationalen Kinder- und Jugendbuchwettbewerbs "Auf Schmetterlings- und Schwanenflügeln" in Schwanenstadt .

Wie der 2004 erschienene Band 1 zur Entstehung der Erde bietet auch das zweite Schnüfferl-Buch Kindern wie Erwachsenen eine wahre Fundgrube des Wissens. Im Mittelpunkt stehen das neugierige Schweinchen Schnüfferl und der gelehrte Rabe Habakuk, die miteinander auf Reisen gehen. In den humorvoll und spannend erzählten Geschichten sind aktuelle Erkenntnisse naturwissenschaftlicher Forschung verpackt, in manchen Bereichen auch solche aus Tichys eigener Arbeit. In Band 1 erfährt man beispielsweise, warum die Erde bebt und warum die Sonne nur bei Tag scheint. Man liest über Sonnenwinde, bunte Steine und – ganz aktuell - darüber, wie das Leben geboren wurde und sich weiter entwickelt hat. In Band 2 kann man unter anderem lesen, warum der Zitteraal zittert, Heuschrecken so gefräßig sind und Dromedare besonders schnell trinken.

Bekannt wurde der aus Salzburg stammende Wissenschafter durch seine Forschungen an Sauriern und wirbellosen Tieren des Erdmittelalters. Seine Erkenntnisse veröffentlicht er aber nicht nur in wissenschaftlichen Publikationen, sondern vermittelt sie beispielsweise in Form von populären Führern zur Geologie und Paläontogie einem breiten Kreis von Interessierten aller Altersstufen. Schon vor Jahren lud er Kinder zu einer Vorlesung über Dinosaurier an die Universität Salzburg ein. Auch bei der Kinderuni 2004 und bei der Kinderstadt 2005 wirkte der dreifache Großvater erfolgreich mit. So hielt er heuer beispielsweise einen Workshop über Wale und gab einen Chinesisch-Kurs. Ziel all dieser Aktivitäten ist es, zu erreichen, dass junge Menschen jeden Alters mit mehr Neugierde, Verständnis und Freude, aber auch Achtung und Ehrfurcht der Natur begegnen.

Dazu sollen auch die „Schweinchen Schnüfferl“-Bücher beitragen. Weitere Bände werden Themen aus der Physik, Chemie oder Pflanzenwelt, aber auch die Ernährung des Menschen oder berühmte Persönlichkeiten behandeln. „Eigentlich habe ich schon Material für 10 Bände beisammen“, sagt der Autor, der in Seekirchen wohnt und in den letzten Jahren seine „Kindergeschichten“ vor allem bei seinen täglichen Bahnfahrten nach Salzburg schreibt.

Wie der Herausgeber und Verleger der „Schnüfferl-Bücher“ Michael Aichmayr, Romanist an der Universität Salzburg, berichtet, greift Gottfried Tichy dabei auf die erzählerische Tradition im Sinne Carlo Collodis, des Autors des „Pinocchio“, zurück. Wie in dessen früher pädagogischer „Gianettino“-Reihe geht ein Lehrer – bei Tichy ist das Habakuk - mit einem Schüler – Schweinchen Schnüfferl - auf Reisen und erklärt anhand zahlreicher Anschauungsbeispiele (natur)wissenschaftliche Besonderheiten.

Michael Aichmayr ist auch Organisator des Internationalen Kinder- und Jugendbuchwettbewerbs "Auf Schmetterlings- und Schwanenflügeln". Bei der Preisverleihung in Schwanenstadt wurden noch weitere Kinderbücher bzw. Kinderbuchprojekte von Angehörigen der Universität Salzburg vorgestellt. Vier PreisträgerInnen des Bewerbs, zu dem TeilnehmerInnen aus ganz Österreich, Deutschland, Ungarn, Südtirol und zahlreichen Regionen Italiens 108 neue Kinderbücher einreichten, sind Studentinnen der Universität Salzburg: Karin Ortbauer (Anglistik- und Romanistik) erhielt für das Buch „Die Traumreise“ den ersten Preis in der Kategorie Studierende an Hochschulen. Ihre Fachkollegin Susi Krautgartner wurde für ihr gemeinsam mit Monika Krautgartner gestaltetes Buch „Schwanilla“ („Cignarella“) mit dem 2. Preis ausgezeichnet, Sylvia Panagl (Romanistik-Anglistik) und Lydia Durchner (Psychologie) für ihr Buch „Die Notenschlüsselbande auf Reisen. Auf den Flügeln der Musik“ mit dem 3. Preis.

Der – in seiner Art in Österreich einzigartige - Wettbewerb wird auch 2006 - zum vierten Mal - gemeinsam von der Stadt Schwanenstadt, der Universität Salzburg und Einrichtungen der italienischen Gemeinden Bordano, Belpasso und Triest durchgeführt. Das neue Thema lautet "Trauminsel". Zum Mitmachen eingeladen sind alle Interessierten, besonders aber wieder Studierende der Uni Salzburg! Einsendeschluss ist Mitte Juni 2006. Bitte wenden Sie sich an Gottfried Tichy oder Michael Aichmayr.
     
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