Plassnik: "Annäherung des Westbalkan an die EU ist uns ein Anliegen"  

erstellt am
27. 09. 05

Eröffnung der Außenstelle in Podgorica im November
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik ist am Montag (26. 09.) mit dem Premierminister von Montenegro Milo Djukanovic zu einem Gespräch zusammengetroffen. Neben bilateralen und regionalen Themen stand die zukünftige Entwicklung der Staatenunion Serbien-Montenegro sowie die Annäherung an die Europäische Union im Mittelpunkt des Gesprächs.

"Die Annäherung des Westbalkan an die EU ist Österreich ein Anliegen, das auch Schwerpunkt der österreichischen EU-Präsidentschaft sein wird," so Plassnik. Die Verhandlungen über ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Serbien-Montenegro können laut Plassnik noch in diesem Jahr beginnen.

Im Hinblick auf die Zukunft der Staatenunion meinte die Außenministerin: "Wir unterstützen alle Bemühungen, die eine Einigung zwischen den beiden Parteien auf dem Verhandlungsweg zum Ziel haben. Eine funktionierende und stabile Staatenunion wäre auch die beste Voraussetzung für eine rasche europäische Integration," so Plassnik.

Zu den Beziehungen mit Montenegro sagte Plassnik, dass Österreich und Ungarn im Rahmen einer Bürogemeinschaft in Podgorica Außenstellen ihrer jeweiligen Botschaft in Belgrad eröffnen werden. Bei der künftigen Außenstelle in Podgorica werde es sich um ein Koordinationsbüro handeln, das in Absprache mit dem Außenministerium unter der Verantwortung der "Austrian Development Agency" (ADA) geschaffen werde. Schwerpunkte der Projektarbeit der ADA in Montenegro seien unter anderem Programme zur Förderung von Klein- und Mittelbetrieben, Umweltprojekte sowie die Regional- und Tourismusentwicklung.

Plassnik betonte, dass "die unverzügliche Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Kroatien" ein "wichtiges Zeichen der Ermutigung an die gesamte Region" wäre. Die Europäische Union könne jetzt zeigen, "dass es ihr ernst ist mit der Konkretisierung der europäischen Perspektive - Land für Land, genau nach dem jeweiligen Stand der Erreichung europäischer Standards."
     
zurück