Höchster Orden Österreichs für Ungarns Parlamentspräsidentin Szili  

erstellt am
27. 09. 05

Khol: Österreich möchte mit Ungarn auch künftig eng zusammenarbeiten
Wien (pk) - Im Rahmen eines Festaktes im Parlament überreichte Nationalratspräsident Andreas Khol am Montag (26. 09.) Abend der Präsidentin der ungarischen Nationalversammlung Katalin Szili das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande, den höchsten Orden, der vom Bundespräsidenten für Verdienste um die Republik Österreich verliehen wird. An der Spitze eines prominenten Publikums waren die Zweite Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, die Vizepräsidentin des Bundesrates Anna Elisabeth Haselbach sowie zahlreiche Abgeordnete und Bundesräte erschienen.

In seiner Laudatio schilderte Nationalratspräsident Khol den beruflichen und politischen Werdegang von Dr. Katalin Szili, die Rechtswissenschaften, Ökologie und Politologie studierte. Katalin Szili kam über die Umweltbewegung in die Politik und war seit 1992 in der Gemeindeverwaltung von Pecs tätig. 1994 zog sie als Abgeordnete in die ungarische Nationalversammlung ein und hatte von 1994 bis 1998 die Funktion einer Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt und Regionale Verwaltung inne. 1998 wurde sie zur Zweiten Präsidentin des ungarischen Parlaments gewählt, eine Funktion, in der sie sich auch für Frauenfragen engagierte. Katalin Szili war auch Klubobfrau der Ungarischen Sozialistischen Partei und wurde im Mai 2002 an die Spitze der ungarischen Nationalversammlung gewählt.

Präsident Khol würdigte den besonderen Einsatz Katalin Szilis für den Beitritt Ungarns zur Europäischen Union und speziell auch ihr Eintreten für die regionale Partnerschaft in der EU. Khol ging auf die Zusammenarbeit Polens, Tschechiens, der Slowakei, Ungarns und Österreich ein und hob die Verdienste von Präsidentin Szili für die Zusammenarbeit des österreichischen und des ungarischen Parlaments hervor. Die hohe Auszeichnung, die Bundespräsident Fischer Präsidentin Szili verliehen hat, ist laut Khol als ein Zeichen zu werten, dass Österreich auch in Zukunft sehr eng mit Ungarn zusammenarbeiten möchte.

"Vielleicht bin ich heute zu Hause angekommen", sagte die ungarische Parlamentspräsidentin Katalin Szili in ihren Dankesworten, die sie mit sehr persönlichen historischen Reflexionen über das Verhältnis zwischen Ungarn und Österreich einleitete, stammte ihr Großvater doch aus Leibnitz in der Steiermark. Die hohe österreichische Auszeichnung sei für sie ein Zeichen der engen Verbundenheit Ungarns und Österreichs, deren Beziehungen in eine neue Etappe getreten seien, seitdem beide Völker dem "Team von Nationen" angehören, das die Europäische Union im wirtschaftlichen, politischen und sozialen Sinne darstelle. Außerdem teilten Österreich und Ungarn viele gemeinsame Charaktereigenschaften und Werte wie Gründlichkeit, Geduld, Zuverlässigkeit und Leidenschaftlichkeit, sagte Szili. Österreich stünden mit dem EU-Vorsitz große Aufgaben ins Haus, sagte Szili, Aufgaben, für deren Bewältigung sie gerne ihre Unterstützung zusagte. Österreich und Ungarn dürfen ihre europäische Zukunft gemeinsam gestalten, sagte Katalin Szili, die sich nachdrücklich dazu bekannte, das Europa der Regionen nach europäischen Maßstäben auszubauen.

Für den musikalischen Rahmen des Festakts sorgte die Harfenistin Christine Strohmayer mit Stücken von Marcel Tournier und Johann Baptist Krumpholz.
     
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