Steirische Nachbarschaftspolitik ergänzt Brüsseler Außenpolitik  

erstellt am
27. 09. 05

Ferrero-Waldner und Alojz Peterle zu Gast bei Europasymposium in Graz
Graz (lk) - "Eine intensive regionale Nachbarschaftspolitik kann und muss die gesamteuropäische Außenpolitik in Brüssel ergänzen", betonte die Kommissarin für Außenbeziehungen und Nachbarschaftspolitik, Dr. Benita Ferrero-Waldner in ihrem Statement zum Symposium über die Zukunft Europas am Samstag (24. 09.) im Grazer Meerschenschlössl, anlässlich des 60. Geburtstages des Europaabgeordneten Univ.-Prof. Dr. Reinhard Rack. Die Steiermark als historische Brücke und Vorreiter in der Pflege der Wirtschaftsbeziehungen zu seinen Nachbarn im Südosten, Slowenien, Kroatien und Ungarn, gelte hier europaweit als Bespiel. Die Globalisierung sei für Europa Herausforderung und Chance zugleich. Nicht Protektionismus, sondern verstärkte Anstrengungen in den Bereichen Bildung und qualifizierte Arbeitsplätze könnten eine Deindustrialisierung Europas als Folge des globalen Wettbewerbes verhindern, so Ferrero-Waldner weiter.

Landeshauptmann Waltraud Klasnic wies in ihrer Rede auf die vielen gemeinsamen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Projekte mit den Nachbarn der Steiermark hin. "Als überzeugte Europäer ist für uns das Miteinander mit unseren unmittelbaren Nachbarn besonders wichtig. Mit dieser Zusammenarbeit machen wir Europa für den Bürger direkt erfahrbar", beschrieb Klasnic eine wichtige Funktion der steirischen Außenbeziehungen.

Der ehemalige slowenische Außenminister Alojz Peterle bedauerte in seiner Rede, dass die Türkei-Frage momentan Initiativen der Heranführung der südosteuropäischen Staaten an Europa überschatte. "Vermeiden wir, dass der Balkan zu einer Insel der ungelösten Probleme wird", warnte Peterle. Positiv zu sehen seien aber das allmählich stärker werdende Europabewusstsein in Bosnien, Serbien und im Kosovo. Die Heranführung dieser Staaten an Europa sei ein Prüfstein für die Europäische Union, so Peterle weiter.

Kritisch zu manchen europäischen Entwicklungen äußerte sich auch Reinhard Rack: "Wir dürfen Europa nicht den Profis alleine überlassen. Europa gehört uns allen!"
     
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