Paris (esa) - Am Samstag (08. 10.) um 21.00 Uhr MESZ hat der Erste Stellvertretende Generaldirektor
des Chrunitschew-Raumfahrtzentrums, Yuri Bachwalow, im Auftrag der Russischen Staatskommission offiziell bestätigt,
dass der Start des Satelliten CryoSat aufgrund eines Fehlers in der Startsequenz fehlgeschlagen ist, und der ESA
und allen Beteiligten sein Bedauern ausgedrückt.
Erste Analysen der Telemetriedaten haben ergeben, dass es bei der Erststufe keinerlei Probleme gab. Die Zweitstufe
funktionierte bis zum Zeitpunkt der geplanten Abschaltung des Haupttriebwerks ebenfalls normal; das Ausbleiben
eines Befehls des Bordflugkontrollsystems hatte jedoch zur Folge, dass das Haupttriebwerk bis zur Erschöpfung
der Treibstoffvorräte angeschaltet blieb.
Infolgedessen fand die Trennung zwischen der Zweit- und der Oberstufe nicht statt. Die beiden Stufen und der Satellit
CryoSat stürzten daraufhin in dem vorausberechneten Gebiet nördlich von Grönland unweit des Nordpols
ins Meer; durch den Absturz wurden somit keine besiedelten Gebiete gefährdet.
Die russischen Behörden haben eine Untersuchungskommission eingesetzt, die die Einzelheiten der Ursachen für
den Fehlstart klären soll. Die Ergebnisse werden für die nächsten Wochen erwartet. Diese Kommission
wird eng mit einem Untersuchungsausschuss aus Vertretern von Eurockot, der ESA und des Chrunitschew-Raumfahrtzentrums
zusammenarbeiten. |