Bildungspolitik  

erstellt am
06. 10. 05

  Gehrer: Ich mache Bildungspolitik für die jungen Menschen
Im Mittelpunkt steht der Mensch und nicht das System
St. Wolfgang (bm:bwk) - Die große Linie ihrer Bildungspolitik präsentierte Bundesministerin Elisabeth Gehrer anlässlich der am Donnertag (06. 10.) in St. Wolfgang stattgefundenen Klubklausur. „Im Mittelpunkt meiner Bildungspolitik steht der Mensch und nicht das System wie bei der Opposition“, so Gehrer. „Deshalb mache ich keine rot-grüne Bildungspolitik“, so Gehrer weiter.

Die Bildungsministerin führte aus, dass Bildungspolitik ein wesentlicher Teil der Gesellschaftspolitik ist. Ihr geht es darum die Starken zu fordern und die Schwachen zu fördern, ein gutes differenziertes Bildungsangebot auf allen Ebenen anzubieten, dafür zu sorgen, dass mehr Mittel von der Verwaltung zum Kind kommen und die Forschung weiterhin stark zu fördern. Denn „mehr Mittel für die Forschung bringt positive Effekte für die Wirtschaft und bedeutet damit mehr Arbeitsplätze für die Jugend“.

Seit 1995 verfolgte Bundesministerin Gehrer kontinuierlich den Weg, weg von verkrustetem Zentralismus hin zu mehr Eigenverantwortung. Beispiele dafür sind die schulautonomen Schwerpunktbildungen, die neuen Lehrpläne mit verbindlichen Kernbereichen und Erweiterungsbereichen und in Hinkunft auch mehr Mitgestaltung der Schule bei der Lehreranstellung und der Lehrerfortbildung. Im Universitätsbereich ist insbesondere das neue Universitätsgesetz 2002 äußerst erfolgreich. Dies ermöglicht den Universitäten budgetäre Planbarkeit über mehrere Jahre sowie Schwerpunktsetzungen. Dabei sind die Universitäten sehr erfolgreich. „’Vereinbaren statt anordnen’ hat meine Bildungspolitik in der Vergangenheit geprägt und wird auch in der Zukunft weiter konsequent umgesetzt“, so Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.

Schwerpunkt dieser Bundesregierung ist Bildung und Forschung. Keine andere Bundesregierung der zweiten Republik hat so viel in Bildung, Wissenschaft und Forschung investiert wie diese. Seit 1995 stieg das Schuldbudget um 24 %, das Universitätsbudget ist seit dem Jahr 2000 um 15,6 % gestiegen, das Budget für die Fachhochschulen hat sich seit 2000 sogar mehr als verdoppelt. Das ist ein Faktum. „Mir ist es wichtig, dass die vorhandenen Mittel effizient und treffsicher eingesetzt werden. Durch die von uns geschaffene sichere Planbarkeit und die gesicherten Rahmenbedingungen ist dies möglich“, so Gehrer weiter.

Gehrer präsentierte weitere Maßnahmen. Darunter fallen das Schulpaket II mit beispielsweise der weiteren Individualisierung des Unterrichts, der Unterrichtsgarantie und der weiteren Stärkung der Autonomie. Im Universitätsbereich stehen das Globalbudget und die Leistungsvereinbarungen im Vordergrund.

 

 Broukal: Gesund-Beterei statt Hilfe für die Unis
Wien (sk) - "Gesund-Beterei statt Hilfe für die Unis", mit diesen Worten kommentierte SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal am Donnerstag die Aussagen von Ministerin Gehrer bei der ÖVP-Klubklausur, wonach die Unis noch nie zuvor so viel Geld gehabt hätten.

"Rund 20 Nationalratsabgeordnete aller Parteien haben noch die Aussage von Rektorenchef Badelt im Ohr, das Uni-Budget sei real gesunken. Ebenso im Gedächtnis ist noch das Eingeständnis – auch im Wissenschaftsausschuss am Dienstag –, das Uni-Budget sei real in sieben Jahren um insgesamt zwei Prozent gestiegen, was angesichts der Mehrkosten durch die Ausgliederung und die steigende Studierendenzahl jenes reale Sinken ergibt, von dem Badelt spricht", so Broukal.

"Dies als Erfolg zu verkaufen, dazu gehört schon Mut. Jene Studierenden, die täglich um Sitzplätze in den Hörsälen raufen, wird Gehrer damit nicht beeindrucken können", so der SPÖ-Wissenschaftssprecher abschließend.
     

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