Cap bei 12. Österreichischen Medientagen: Massenmediale Vermittlung von Kunst und Kultur
ist "demokratischer Vorgang"
Wien (sk) - Die Möglichkeit der Teilhabe an kulturellen Veranstaltungen durch massenmediale
Vermittlung sei ein "demokratischer Vorgang", unterstrich der gf. SPÖ-Klubobmann und Mediensprecher
der SPÖ, Josef Cap, am Donnerstag (06. 10.) Nachmittag anlässlich einer Podiumsdiskussion mit dem
Titel "Kultur: Trittbrettfahrer der Mediengesellschaft?", die im Rahmen der 12. Österreichischen
Medientage stattfand. Es sei weiters ein "Zeichen eines Demokratisierungsprozesses und ein Riesenfortschritt",
dass nicht nur mehr die, die es sich leisten können, an großen Kultur-Events teilhaben können,
so Cap, der hier auf die Möglichkeit breiter Rezeption via Massenmedien verwies. Der gf. SPÖ-Klubobmann
und Mediensprecher der SPÖ plädierte dafür, dass in Zeiten zunehmender Medialisierung das "Sehen,
Hören und Verstehen" neu gelernt werden müsse – dies sei ein wichtiger Aspekt von Bildung. Weitere
Teilnehmer am Podiumsgespräch waren: Georg Springer (Bundestheater-Holding), Mercedes Echerer (Schauspielerin),
Dietmar Ecker (Ecker & Partner), Michael Fleischhacker (Die Presse), Kunststaatssekretär Franz Morak und
Alfred Worm (News).
Kultur müsse prinzipiell ermöglicht werden, wenn auch klar sein müsse, dass jeder und jede Einzelne
die "Freiheit der Entscheidung" haben müsse, ob er/ sie daran teilhaben möchte oder nicht,
machte Cap klar. Er begrüße es, dass durch massenmediale Vermittlung nun auch jene an kulturellen Veranstaltungen
teilnehmen könnten, die früher ausgeschlossen waren, betonte der gf. SPÖ-Klubobmann und Mediensprecher
der SPÖ und verwies hier auf das Beispiel der vom ORF übertragenen und groß beworbenen Verdi-Oper
"La Traviata" im Rahmen der heurigen Salzburger Festspiele. Gerade durch massenmediale Vermittlung sei
es möglich, dass eine möglichst große Zahl von Menschen an Kultur teilhaben kann – demnach sei
"nichts Schlimmes" daran, sich "La Traviata" im Fernsehen anzusehen.
Hohe Quoten müssten per se nichts Negatives bedeuten, so Cap, der darauf verwies, dass hohe Einschalt- oder
Auflagequoten nicht immer von moralischen Unkenrufen begleitet werden sollten, sondern vielmehr als ein Zeichen
großer demokratischer Teilhabe gesehen werden müssten. Gleichwohl gelte es, sich dagegen zu verwehren,
dass der Erfolg von Kunst und Kultur nur durch den "Erfolg am Markt" gemessen wird – hier müsse
die Balance stimmen. Gerade innerhalb einer Mediengesellschaft komme der Inszenierung eine immer größer
werdende Bedeutung zu – hier solle man das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, hob Cap hervor.
Er verfolge auch mit Interesse ein "partizipatives Fernsehprojekt", das noch diesen Herbst in Wien starten
werde, bekräftigte Cap. Durch solche und ähnliche Projekte würde es den Bürgern ermöglicht,
sich beispielsweise am Geschehen von Kultur zu beteiligen. Zudem komme es so zu einer Repräsentation dessen,
was eine Gesellschaft in ihrer Vielfältigkeit ausmacht, so Cap abschließend, der hierin ein weiteres
Demokratisierungs-Element ausmacht, das durch die Mediengesellschaft ermöglicht würde. |