Wien (bpd) - "Hermann Nitsch hat Österreichs Kunstgeschichte als einer der Protagonisten des Aktionismus
wesentlich mitgeprägt. Er ist heute eine zentrale Figur österreichischen zeitgenössischen Kunstschaffens,
der in seinem Werk grundlegende Fragen des Menschseins thematisiert", so Staatssekretär Franz Morak am
Mittwoch (05. 10.) anlässlich der Bekanntgabe der Entscheidung des Österreichischen Kunstsenats,
Hermann Nitsch für den großen Österreichischen Staatspreis zu nominieren.
Seit dem Jahr 1958 entwickelte Nitsch die Idee vom Orgien Mysterien Theater, einem barocken Gesamtkunstwerk, das
unter Einbeziehung der Malerei, der Architektur und der Musik "den Einzelnen emotionalisiert", so Morak.
Für Hermann Nitsch, der in seinem Werk die Abgründe und Tragik der menschlichen Existenz darlegt und
die Zuseher und Zuseherinnen als Teil der Aktionen einbezieht, bleibt jedoch - so Nitsch - "die Malerei die
existentielle Grundkraft, die sich nie ausrotten lassen wird".
"In den letzten Jahren ist Hermann Nitsch zunehmend international rezipiert worden und in mehreren internationalen
Ausstellungshäusern und Sammlungen präsent". Seine Ausstattung und Regiebeteiligung an der Inszenierung
der Oper "Herodiade" von Jules Massenet 1995 an der Wiener Staatsoper habe dazu einen wesentlichen Beitrag
geleistet, so Morak abschließend. |