LH Haider: Regionalpolitik als Alternative zu zentralistischem Europa
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - Feierlich eröffnet wurde am Mittwoch (05. 10.) das EU-
Verbindungsbüro des Landes Kärnten in seinen neuen Räumlichkeiten im "Haus der Regionen"
in Brüssel. Die Vertretung Kärntens befindet sich nunmehr unter einem gemeinsamen Dach mit der italienischen
Region Friaul-Julisch Venetien und der kroatischen Region Istrien - das erste regionsübergreifende Vertretungsbüro
in Brüssel wurde damit Wirklichkeit.
Landeshauptmann Jörg Haider betonte in seiner Eröffnungsrede, dass Kärnten mit dem österreichischen
EU-Beitritt vor 10 Jahren von Beginn an mit einem Verbindungsbüro in Brüssel vertreten gewesen sei. Mit
dem nun erfolgten Einzug unter ein gemeinsames Dach übernehme Kärnten wieder eine Vorreiterrolle, sei
es doch das erste derartige regionsübergreifende Projekt, das in Brüssel verwirklicht wurde. "Dieses
gemeinsame Haus zeigt, dass wir ausgehend von der Idee der Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg nun konkrete
Initiativen in die Tat umgesetzt haben." Wo Europa akzeptiert werde, geschehe dies auf der Ebene der persönlichen
Begegnung und der Kooperation der Regionen. "Diese Form der Regionalpolitik ist die Alternative zum zentralistischen
Europa der Bürokraten, das von den Bürgern abgelehnt wird", betonte der Landeshauptmann.
Haider zeigte sich erfreut über den nun erfolgten Beginn der Verhandlungen mit Istrien und meinte, das auch
hier Kärnten der Zeit voraus sei, da die kroatische Region Istrien bereits in das gemeinsame Haus eingezogen
sei, und man mit seit langem in grenzüberschreitenden Projekten zusammenarbeite.
Benita Ferrero-Waldner, EU-Kommissarin für Außenbeziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik,
begrüßte die Verwirklichung des gemeinsamen Hauses und meinte, dass die Globalisierung ihr "selbstverständliches
Gegengewicht" in der Zusammenarbeit der Regionen brauche. Landeshauptmannstellvertreter Peter Ambrozy zeigt
sich erfreut, dass so viele Gäste aus den Nachbarländern zur Einweihung des VBB gekommen waren, dies
bringe das Zusammengehörigkeitsgefühl der Regionen deutlich zum Ausdruck, Europa-Landesrat Josef Martinz
strich die Funktion des Verbindungsbüros bei der Bildung von Netzwerken hervor. Der friulanische Landesrat
Franco Iacop wünschte in seinen Grußworten der transnationalen Kooperation der drei Regionen Kärnten,
Istrien und Friaul-Julisch Venetien viel Erfolg.
An die 300 Gäste feierten den Einzug Kärntens ins Haus der Regionen, unter ihnen Landeshauptmannstellvertreter
Martin Strutz, Landtagspräsident Jörg Freunschlag und Landesamtsdirektor Reinhard Sladko, der EU-Ausschuss
des Kärntner Landtages, österreichische EU-Parlamentarier, Vertreter der Partner- und Nachbarregionen,
der österreichische Botschafter in Belgien, Franz Cede, sowie die EU-Botschafter Kroatiens und Sloweniens. |