Projekt Tempo 160 wohldurchdacht und umfassend geplant  

erstellt am
05. 10. 05

Eigenverantwortliche Autofahrer und strenge Toleranzgrenzen
Wien (nvm) - "Mit dem Projekt Tempo 160 reagieren wir auf verkehrstechnische Fortschritte und schaffen durch eine flexibilisierte Geschwindigkeit eine Steigerung des Verkehrsflusses und der Verkehrssicherheit, wie die Praxis in einigen EU-Staaten beweist. Eine Vereinheitlichung und Verschärfung der Straftoleranzen müsste parallel dazu diskutiert werden. Außerdem analysieren wir in diesem Zusammenhang Möglichkeiten zur weiteren Stärkung des Umweltschutzes und gegen zusätzliche Emissionen und Feinstaubentwicklung. Tempo 100 statt 130 - wie von Vorarlberg jetzt geplant - ist da aber sicher kein Allheilmittel, da laut Studien eine geringere Geschwindigkeit bei erhöhtem Verkehrsaufkommen auch wieder Mehrbelastungen verursachen würde", erklärte Verkehrsminister Hubert Gorbach am Mittwoch (05. 10.).

In der laufenden Vorlaufphase würden neben den geeigneten Teststrecken auch die verkehrs- und sicherheitstechnischen Voraussetzungen abgeklärt werden, die eine friktionsfreie Umsetzung der Geschwindigkeitsflexibilisierung und eine Minimierung beziehungsweise den weitgehenden Ausschluss von zusätzlichen Belastungen für die Anrainer durch bauliche Maßnahmen wie Lärmschutzwände, Bepflanzung etc ermöglichten. Nach dem Probebetrieb würden dann die Auswirkungen der eingeleiteten Schritte evaluiert und die weitere Vorgehensweise festgelegt, so der Verkehrsminister.

"Wenn in allen Umfragen deutlich über drei Viertel der Bevölkerung für Tempo 160 und flexible Tempolimits sind, dann sollten wir uns dem nicht verschließen, sondern überlegen, unter welchen Begleitumständen das möglich wäre. Section Control-Einrichtungen zur besseren Überwachung, elektronische Verkehrsbeeinflussungsanlagen und eine Berücksichtigung im Rahmen der Führerscheinausbildung sind anzustreben - Pflicht ist jedenfalls eine flexible Geschwindigkeitsanzeige, um bei Schlechtwetter das Limit auch herabsetzen zu können", meinte Gorbach weiter.

"Pseudoaktionen wie die Einführung von überzogenen Tempolimits auf schnurgeraden, voll ausgebauten Autobahnteilstücken lehne ich dezidiert ab, weil sie kontraproduktiv sind und bei den Autofahrern genauso viel Akzeptanz finden wie die Vorarlberger 110 km/h in der Nacht - nämlich keine", stellte Verkehrsminister Gorbach abschließend fest.
     
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