Wien (bmaa) - Mit dem Zitat der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi "Die einzige richtige
Freiheit ist das Freisein von Angst" unterstrich Außenministerin Ursula Plassnik in ihrer Rede anlässlich
der Konferenz "Maßnahmen gegen traditionsbedingte Gewalt an Frauen" die Bedeutung von Initiativen
sowohl der österreichischen Bundesministerinnen als auch internationaler Organisationen zur Verbesserung der
Lage von Frauen.
"Frauen in allen Ländern und in allen sozialen Schichten sind von verschiedenen Formen von Gewalt betroffen
und brauchen Hilfe. Ihnen zu helfen ist mir ein politisches aber auch persönliches Anliegen", so Plassnik.
"Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen stellen einen wichtigen Aspekt der österreichischen
Außenpolitik dar", erklärte Plassnik. "Für mich ist das Außenpolitik konkret, die
nicht nur in der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, sondern auch bei unserer Arbeit auf UNO-, OSZE-,
Europarats- und EU-Ebene ihren Niederschlag findet. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den betroffenen Frauen zu
arbeiten, damit sie in ihren Gesellschaften eine aktive Rolle spielen können, ob in der Familie, in der Politik
oder in der Wirtschaft; damit sie dabei sind, wenn Entscheidungen getroffen werden."
Die Außenministerin verwies auf die "wichtige Rolle der Frauen in äußerst heiklen Phasen,
wie nach einem mit Waffengewalt ausgetragenen Konflikt". Gemeinsam mit 13 Amtskolleginnen und der EU-Kommissarin
für Außenbeziehungen habe sie daher im September ein Schreiben an UNO-Generalsekretär Kofi Annan
gerichtet. Die im laufenden UNO-Reformprozess einzurichtende Kommission für Friedenskonsolidierung sei so
zu gestalten, dass die gleiche Vertretung von Frauen berücksichtigt ist, sie in den Prozess durchgehend einbezogen
werden, und die Geschlechter-spezifische Perspektive in allen Empfehlungen und Aktivitäten berücksichtigt
wird.
In Bezug auf die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit hob Plassnik folgende Projektbeispiele hervor:
Die OEZA finanziere Maßnahmen gegen Frauenhandel und unterstütze Frauenhäuser in Belgrad und im
Kosovo. In Äthiopien und Kenia arbeite die OEZA eng mit traditionellen Würdenträgern zusammen, um
weibliche Genitalverstümmelung einzudämmen; außerdem stelle Österreich medizinische Hilfe
zur Verfügung. |