Innsbruck (congress) - Es war absolut kein „Messe-Wetter“ während der
Innsbrucker Herbstmesse. Vom 8. bis 16. Oktober durchgehend strahlender Sonnenschein, Berg- und Wanderwetter, genau
das, worauf die Bevölkerung einen Sommer lang sehnsüchtig gewartet hat. Und dennoch: Am letzten Tag der
73. Innsbrucker Herbstmesse wird zufrieden Bilanz gezogen.
„Ein qualitativ sehr hochwertiges Publikum“, bescheinigen die Aussteller und beurteilen einen Messe-Erfolg auch
längst nicht mehr an Rekordmeldungen bei Besucherzahlen sondern an Geschäftsabschlüssen und –anbahnungen.
„Die Tiroler sind sehr qualitäts- und preisbewusste Kunden, aber immer noch konsumfreudig und ein finanzkräftiges
Publikum“, attestieren viele Aussteller, zahlreiche davon mit guten Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Messe-Auftritten.
„Die Schönwetterperiode könnte man auch als ‚Filter’ für das Messegeschäft bezeichnen. Wer
bei Schönwetter auf die Messe geht, ist wirklich an bestimmten Produkten und Angeboten interessiert und daher
als potentieller Kunde zu betrachten. Die Messe wird damit nicht zum ‚Schlechtwetterprogramm’ degradiert“, weiß
Congress- und Messe-Direktor Georg Lamp den qualitativen Unterschied, der sich auch in der Zufriedenheit der Aussteller
widerspiegelt, zu schätzen.
Trotz allem sind die Besucherzahlen immer noch eines der Hauptthemen: 128.000 Besucher wurden gezählt. Ein
leichter Rückgang gegenüber den Vorjahren, der sich aber in den Geschäftsbüchern der meisten
Aussteller nicht niederschlägt.
Die Angebote „Seniorentag“ am Montag, mit über 3.000 Freikarten, und der darauffolgende kostenfreie Damentag
mit mehr als 2.800 Besucherinnen haben sich als „echte Renner“ entpuppt. In der Besucherbilanz und ganz besonders
bei den Direktverkäufern, die bei schönem Wetter sonst nur schwer ihre erhofften Umsätze erzielen.
Mit über 300 Besuchern hat sich der „VIP-Abend der Modehalle“ für geladene Gäste der Aussteller
als Highlight erwiesen. Das anregende Ambiente und die Köstlichkeiten des italienischen Büffets wurden
durchwegs gelobt, die abendliche Möglichkeit zum gemütlichen Shoppen wurde ausgiebig und zur Zufriedenheit
der Aussteller genützt.
Zeitgleich hatten die Aussteller der „wohntrends“ zum VIP-Abend geladen. Bei der Premiere des Abendevents stand
weniger die Besucherzahl sondern die „ausgesprochen gemütliche Atmosphäre in der Halle der Tiroler Einrichtungshäuser“
im Vordergrund. Etwa 150 Besucher gruppierten sich um Küchentische, plauschten in Messe-Wohnzimmern, genossen
erfrischende Drinks im Haus-Bar-Ambiente oder zogen das Austesten der „angepeilten“ Sitz- und Liegemöbel vor.
Hervorragend auch die Stimmung beim „Ausstellerabend“: Die Messe Innsbruck lud alle Aussteller zu einem gemütlichen
Abend, mit Musik und Abendessen, ein. Über 400 Aussteller folgten dieser Einladung. „Die Stimmung an diesem
Abend war einzigartig“, freut sich Dir. Lamp, der diese Veranstaltung auch als bedeutende Kommunikationsplattform
zwischen Messe und den Ausstellern betrachtet. „Erfreulicherweise haben wir wenig Kritik, aber umso mehr positives
Echo erhalten. Die altbekannten Probleme ‚Parksituation’, harren leider immer noch einer Verbesserung, doch die
Aussicht auf eine Entschärfung der Situation durch den Bau eines Parkhauses hat auch bei den Ausstellern Hoffnung
auf Entlastung aufkeimen lassen“, so der Stimmungsbericht von Dir. Lamp von dieser geselligen Abendveranstaltung.
Kritisch auch die Besucher der Innsbrucker Herbstmesse in einer „nicht repräsentativen Umfrage“. „Es ist schade,
dass die Landmaschinen in den ersten Tagen hinter Zäunen verborgen werden“, wurde viel Unverständnis
bekundet. „Natürlich sind ‚Städter’ keine potentiellen Kunden, aber das heißt ja noch nicht, dass
wir – und unsere Kinder – von den Maschinen unserer Landwirte nicht fasziniert sind. Es wäre schon imposant
zu sehen, mit welchen Geräten unsere Bauern arbeiten und würde sicher vielfach auch zum besseren Verständnis
für die erbrachten Leistungen beitragen“, so oder so ähnlich äußerten sich viele Besucher
der ersten Messetage.
Erfolgsmeldungen dominieren die Innsbrucker Herbstmesse auch in ganz ungewohnten Bereichen: „50 Prozent weniger
Restmüll und damit 50 % weniger Entsorgungskosten“, vermeldet die technische Abteilung, vertreten durch Prokurist
Alfons Tanzer und seinen Messe-Stellvertreter Hansjörg Stern. „Der überwiegende Teil der Aussteller akzeptiert
das neue Abfallentsorgungskonzept und die Aufforderungen zur Mülltrennung ganz selbstverständlich. ‚Schwarze
Schafe’ gibt es nur noch wenige und unsere verstärkten Bemühungen auch hier um Verständnis für
die Sinnhaftigkeit der Mülltrennung zu werben, werden durchaus anerkannt“, lobt Techniker Tanzer die Aussteller.
Anmeldungen von Ausstellern für die nächste Innsbrucker Herbstmesse vom 7. bis 15. Oktober 2006 liegen
bereits vor. Der Anmeldeschluss wurde mit 15. Mai 2006 fixiert. |