Zweiteilige TV-Fassung des Oscar-nominierten Dramas
Wien (orf) - Oscar-nominiertes Drama um den Fall des "Dritten Reiches": Eindrucksvoll und
schonungslos zeigt "Der Untergang" die letzten zwölf Tage im Leben Hitlers, als dieser, vor der
herannahenden russischen Armee in seinem "Führerbunker" versteckt, noch immer glaubt, den "Endsieg"
erringen zu können. Mit beklemmender Fotografie und einem starken Ensemble zeichnet das vom ORF koproduzierte
Historiendrama ein ebenso realistisches wie schreckliches Bild des Naziregimes und dessen Fall - und wurde dafür
2005 für den Auslands-Oscar nominiert. Die 2003 in München und St. Petersburg gedrehte Kinoproduktion
zeigt ORF als zweiteiligen Fernsehfilm am Mittwoch, dem 19., und Donnerstag, dem 20. Oktober 2005, jeweils um 20.15
Uhr in ORF 2. Um rund 20 Minuten ist die TV-Fassung länger als der Kinofilm, der von Kritikern als "Film
des Jahres" tituliert wurde, aber auch eine Expertendiskussion über die Darstellung menschlicher Seiten
von Naziverbrechern entfachte. In der langen TV-Version - "Der Untergang" ist der erste deutsche Spielfilm,
der die letzten Tage des NS-Regimes und die Person Hitler in Szene setzt - wird noch genauer die Zuspitzung der
historischen Ereignisse herausgearbeitet und Nebenerzählungen mehr Platz geboten. Das Ergebnis: das dramatische
Spiegelbild der zwölfjährigen Diktatur Hitlers. Für das TV-Publikum bleibt, wie Eichinger und sein
Team es in den Begleitmaterialien für Schulen formulierte, "die Aufgabe, sich mit dieser traumatischen
Zeit auseinander zu setzen und eigene Schlussfolgerungen über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu
ziehen."
Der von Grimme-Preisträger und Thriller-Spezialist Oliver Hirschbiegel ("Das Experiment") in Szene
gesetzte Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller des Hitler-Biografen Joachim Fest sowie auf den Aufzeichnungen
von Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge, die von der österreichischen Autorin Melissa Müller aufgearbeitet
wurden. Das außergewöhnliche Drama, bei dem Filmallrounder und Constantin-Film-Gründer Produzent
Bernd Eichinger ("Der Name der Rose", "Die unendliche Geschichte", "Last Exit to Brooklyn",
"Fräulein Smillas Gespür für Schnee") nicht nur als Produzent, sondern auch als Drehbuchautor
fungierte, kann mit einer Starbesetzung aufwarten: Iffland-Ring-Träger Bruno Ganz verkörpert erschreckend
eindringlich Adolf Hitler. An Ganz' Seite brillieren u. a. Alexandra Maria Lara als Traudl Junge, Juliane Köhler
als Hitlers Frau Eva Braun, Ulrich Noethen als Heinrich Himmler, Ulrich Matthes als Joseph Goebbels und Corinna
Harfouch als dessen Ehefrau Magda. Heino Ferch spielt Albert Speer, Michael Mendl wird als Helmuth Weidling zu
sehen sein, Götz Otto als Otto Günsche und Thomas Kretschmann als Hermann Fegelein. Die oberösterreichische
Burgschauspielerin Birgit Minichmayr mimt Hitlers zweite Sekretärin Gerda Christian. |