Für Josef Probst muss mit Prävention im Jugendalter begonnen werden
Wien (sv) - Der 20. Oktober ist Welt-Osteoporose-Tag. Die Initiative "Arznei & Vernunft"
legte der Öffentlichkeit am Montag (17. 10.) ein wissenschaftliches Upgrade der Leitlinie "Osteoporose"
vor.
Osteoporose wird von der WHO zu den zehn wichtigsten Zivilisationskrankheiten gezählt. In Europa sind etwa
10 % der Bevölkerung von Osteoporose betroffen; auf Österreich umgelegt bedeutet dies 800.000 Fälle.
Zusätzlich wird auf Grund steigender Lebenserwartung eine Verdoppelung der Osteoporose-Fälle innerhalb
von 20 Jahren prognostiziert. Ursachen dafür sind: Ungünstige Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsarmut
und Rauchen. Osteoporose entwickelt sich schleichend und oft unbemerkt. Das erste Symptom ist dann bereits der
Knochenbruch. Dadurch entsteht unnötiges Patientenleid und dem Gesundheitswesen Kosten.
Maßnahmen der Sozialversicherung
Im Rahmen des Innovationsprojektes "Zukunftskonzept Gesundheitsförderung und Prävention"
wurde eine Gesundheitsförderungsstrategie für die Sozialversicherung erarbeitet, die sich mit den maßgeblichen
Risikofaktoren für Osteoporose - Ernährung, Bewegung, Rauchen - beschäftigt.
Wie der Generaldirektor-Stellvertreter des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger,
Dr. Josef Probst darlegte, hat sich unser Gesundheitssystem gemäß den wissenschaftlichen Erkenntnissen
zur in der Praxis übertriebenen Hormonersatztherapie klar positioniert. So wurden per April 2004 die Einsatzbereiche
einzelner Arzneispezialitäten im Heilmittelverzeichnis bzw. Erstattungskodex im Interesse der Patienten stark
eingeschränkt.
Leitlinie Osteoporose im Rahmen der Initiative Arznei & Vernunft
Die Initiative Arznei & Vernunft ist seit elf Jahren ein Gemeinschaftsprojekt von Sozialversicherung,
Pharmawirtschaft, Ärztekammer und Apothekerkammer mit dem langfristigen Ziel, die Versorgung der Österreicher
mit Gesundheitsleistungen auf eine sichere Basis zu stellen.
Seit dem Jahr 2003 kommt ein Konzept zur Erstellung von Leitlinien für Arznei & Vernunft zur Anwendung,
das die bereits bewährte Vorgehensweise bei diesen Projekten weiter entwickelt und in eine verbindliche, transparente
Form bringt. Basis ist der international anerkannte Stand des Wissens.
Schwerpunkte der Leitlinie
- Definition und diagnostische Kriterien
- Diagnose Es findet sich sowohl eine ausführliche Checkliste als auch Hinweise zum
Zusammenhang von Risikofaktoren und Frakturrisiko sowie eine Beschreibung zur Ermittlung des Frakturrisikos mittels
Zwei-Spektren-Röntgenabsorptiometrie.
- Prävention Es wird auf die Bedeutung der Prävention in allen Lebensphasen hingewiesen. Abgerundet
wird dieses Kapitel durch Ernährungstipps.
- Therapie Basismedikation sowie spezifisch medikamentöse Therapie der Osteoporose, wobei jene knochenaktiven
Substanzen besonders hervorgehoben werden, die von den Experten nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft empfohlen
werden können.
- Patienteninformation
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