Studie an der Universität Salzburg: Kinder wollen viel Platz und
Kletterbäume
Salzbrug (universität) - Viel Platz zum Spielen soll es geben, interessante Spielgeräte,
aber auch Bäume zum Klettern, Büsche zum Verstecken, Wiesen zum Herumtollen – das wünschen sich
Kinder von ihren Spielplätzen. Jugendliche wollen außerdem einen Ort zum Ball spielen. Sauberkeit und
Ordnung ist allen wichtig, besonders aber den Erwachsenen, die die Kinder auf den Spielplatz begleiten. Sie wünschen
sich außerdem, dass die Spielgeräte sicher und die Spielflächen übersichtlich sind. All das
fand Susanne Mayr in ihrer Diplomarbeit "Nutzeranforderungen an Spielplätze in öffentlichen Parks"
bei Alexander Keul, Fachbereich Psychologie, für die Stadt Salzburg heraus. Die Ergebnisse dürften aber
auch für die Spielplatzplaner anderer Städte interessant sein.
Für ihre Untersuchung war die Psychologin zu verschiedenen Tageszeiten als Beobachterin auf den Spielplätzen
von vier städtischen Parks unterwegs, in Hellbrunn, am Frohnburgweg, im Preuschen- und im Lehener Park. Dort
fragte sie insgesamt 55 Kinder von 6 bis 15 Jahren und mehr als 100 erwachsene Begleitpersonen nach ihren Spielplatzwünschen.
Als Grundlage diente ihr dabei eine umfangreiche Liste von sozialwissenschaftlichen, juristischen und planerischen
Bewertungskriterien. Hauptergebnisse: Spielplätze sollten groß und sicher sein, sie sollten Buben und
Mädchen verschiedener Altersgruppen etwas bieten, aber nicht nur Geräte: Auch der schönste Gerätespielplatz
ohne Naturkontakt ist nach Meinung der Kinder nur halb so interessant.
Auffallend bei den Ergebnissen ist weiters, dass die Wünsche der verschiedenen Nutzergruppen von Spielplätzen
in Parks im Grunde sehr ähnlich sind. Sie werden nur von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen unterschiedlich
gewichtet. Wie sich zeigte, gab es bei der Spielplatzbeurteilung durch die Kinder bei den wichtigsten Dimensionen
kaum geschlechtsspezifische Unterschiede. Wichtig ist für Buben wie Mädchen, dass die "Basisversorgung"
– entsprechende Größe, Sauberkeit, Naturnähe, Sicherheit - stimmt. Dann finden alle ihren Platz
zum Spielen, Buben wie Mädchen, kleinere Kinder wie Jugendliche. Immerhin verbringen viele von ihnen oft zwei
bis drei Stunden täglich, vor allem nachmittags an Werktagen, auf den Spielplätzen.
Die Ergebnisse von Susanne Mayr stießen im für die Salzburger Parks und Spielplätze zuständigen
Stadtgartenamt auf großes Interesse. „Für uns ist es wichtig zu erfahren, was die SpielplatznutzerInnen
- Erwachsene, Kinder und Jugendliche - selbst zu ihrer grünen Freizeitumwelt zu sagen haben“, sagt Gartenamtsleiter
Wolfgang Saiko. Dennoch: die gewünschten Kletterbäume wird es in den städtischen Parks von Salzburg
auch in Zukunft nicht geben - aus Baumschutzgründen, wie Saiko betont. Wohl aber sollen die Spielplätze
vermehrt mit Weidenhäusern, robusten Sträucher und Geländemodellierungen ausgestattet werden, um
den Kindern beim Spielen den gewünschten direkten Naturkontakt zu ermöglichen. |