Wie Wunschspielplätze aussehen  

erstellt am
17. 10. 05

Studie an der Universität Salzburg: Kinder wollen viel Platz und Kletterbäume
Salzbrug (universität) - Viel Platz zum Spielen soll es geben, interessante Spielgeräte, aber auch Bäume zum Klettern, Büsche zum Verstecken, Wiesen zum Herumtollen – das wünschen sich Kinder von ihren Spielplätzen. Jugendliche wollen außerdem einen Ort zum Ball spielen. Sauberkeit und Ordnung ist allen wichtig, besonders aber den Erwachsenen, die die Kinder auf den Spielplatz begleiten. Sie wünschen sich außerdem, dass die Spielgeräte sicher und die Spielflächen übersichtlich sind. All das fand Susanne Mayr in ihrer Diplomarbeit "Nutzeranforderungen an Spielplätze in öffentlichen Parks" bei Alexander Keul, Fachbereich Psychologie, für die Stadt Salzburg heraus. Die Ergebnisse dürften aber auch für die Spielplatzplaner anderer Städte interessant sein.

Für ihre Untersuchung war die Psychologin zu verschiedenen Tageszeiten als Beobachterin auf den Spielplätzen von vier städtischen Parks unterwegs, in Hellbrunn, am Frohnburgweg, im Preuschen- und im Lehener Park. Dort fragte sie insgesamt 55 Kinder von 6 bis 15 Jahren und mehr als 100 erwachsene Begleitpersonen nach ihren Spielplatzwünschen. Als Grundlage diente ihr dabei eine umfangreiche Liste von sozialwissenschaftlichen, juristischen und planerischen Bewertungskriterien. Hauptergebnisse: Spielplätze sollten groß und sicher sein, sie sollten Buben und Mädchen verschiedener Altersgruppen etwas bieten, aber nicht nur Geräte: Auch der schönste Gerätespielplatz ohne Naturkontakt ist nach Meinung der Kinder nur halb so interessant.

Auffallend bei den Ergebnissen ist weiters, dass die Wünsche der verschiedenen Nutzergruppen von Spielplätzen in Parks im Grunde sehr ähnlich sind. Sie werden nur von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen unterschiedlich gewichtet. Wie sich zeigte, gab es bei der Spielplatzbeurteilung durch die Kinder bei den wichtigsten Dimensionen kaum geschlechtsspezifische Unterschiede. Wichtig ist für Buben wie Mädchen, dass die "Basisversorgung" – entsprechende Größe, Sauberkeit, Naturnähe, Sicherheit - stimmt. Dann finden alle ihren Platz zum Spielen, Buben wie Mädchen, kleinere Kinder wie Jugendliche. Immerhin verbringen viele von ihnen oft zwei bis drei Stunden täglich, vor allem nachmittags an Werktagen, auf den Spielplätzen.

Die Ergebnisse von Susanne Mayr stießen im für die Salzburger Parks und Spielplätze zuständigen Stadtgartenamt auf großes Interesse. „Für uns ist es wichtig zu erfahren, was die SpielplatznutzerInnen - Erwachsene, Kinder und Jugendliche - selbst zu ihrer grünen Freizeitumwelt zu sagen haben“, sagt Gartenamtsleiter Wolfgang Saiko. Dennoch: die gewünschten Kletterbäume wird es in den städtischen Parks von Salzburg auch in Zukunft nicht geben - aus Baumschutzgründen, wie Saiko betont. Wohl aber sollen die Spielplätze vermehrt mit Weidenhäusern, robusten Sträucher und Geländemodellierungen ausgestattet werden, um den Kindern beim Spielen den gewünschten direkten Naturkontakt zu ermöglichen.
     
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