Hightech im Einsatz für PatientInnen am Wiener AKH  

erstellt am
13. 10. 05

Diagnostik und Therapie auf höchstem internationalen Niveau
Wien (rk) - Im AKH Wien präsentierten heute Stadträtin Brauner, Siemens Vorstand Ederer, Direktor Krepler und Rektor Schütz die neue Angiographieanlage an der Universitätsklinik für Neurochirurgie sowie den neuen 64-Zeiler Computertomographen an der Universitätsklinik für Radiodiagnostik. Mit diesen modernsten Großgeräten der Radiodiagnostik können PatientInnen noch schonender und schneller untersucht und behandelt werden. Zusätzlich werden wichtige Forschungsfelder weiter entwickelt. Die Investitionskosten für beide Großgeräte betragen rund 3 Millionen Euro.

"Spitzenmedizin steht in Wien allen Menschen zur Verfügung. Damit dies so bleibt, investieren wir laufend in den Ausbau der medizintechnischen Ausstattung in den Wiener Spitälern. Mit den neuen Geräten im AKH bieten wir PatientInnen modernste und schonende Untersuchungsmethoden und sichern gleichzeitig die wichtige Forschungstätigkeit der Universitätskliniken," so Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Renate Brauner.

"Siemens hat mit Innovationen im Bereich der Radiodiagnostik einen wesentlichen Beitrag zu diesem einzigartigen Angebot geleistet. Ganz entscheidend sind für uns immer die klaren Vorteile für den Menschen. Für Patienten und Ärzte, die zum Beispiel von verbesserten und schnelleren Diagnosemöglichkeiten und effizienteren Arbeitsabläufen profitieren. Hier wollen wir auch in Zukunft ständig besser werden und gemeinsam mit den Top- Medizinern des Landes weitere Höchstleistungen erzielen," so Mag.a Brigitte Ederer, Mitglied des Vorstandes der Siemens AG Österreich.

Inbetriebnahme einer der modernsten Angiographieanlagen in Europa
Die Angiographieanlage im Gebäude der Neurochirurgie ist eine der modernsten digitalen Angiographieanlagen in Europa und wird interdisziplinär von Neuroradiologen und Neurochirurgen genutzt. Durch Injektion von Kontrastmitteln in feinste Hirn- oder Rückenmarkgefäße mittels Katheter können krankhafte Gefäßveränderungen (z.B. Aneurysmen, Gefäßmissbildungen, Tumorgefäße etc.) dargestellt werden. Besonders patientenfreundlich ist die Tatsache, dass gewisse Eingriffe direkt vor Ort ohne Patiententransport oder -umlagerung durchgeführt werden können. Beispielsweise können PatientInnen nach akuten Gehirnblutungen sofort therapiert und damit eine offene Schädeloperation oft vermieden werden. Weiters können Gefäßmissbildungen des Gehirns und Rückenmarks verschlossen sowie Tumore vom Blutkreislauf abgetrennt werden, um eine spätere operative Entfernung ohne Blutverlust zu ermöglichen. Ein weiteres Verfahren ist die Aufdehnung von Hirngefäßen sowie die Implantation von Gefäßprothesen. Seit Inbetriebnahme des Gerätes im März wurden vom Team der Neurochirurgie schon 182 und vom Team der Neuroradiologie 24 Eingriffe bzw. Untersuchungen durchgeführt. Die Investitionskosten betragen über 1,6 Millionen Euro.

Detailgenaue Aufnahmen des menschlichen Körpers
Mit dem neuen 64-zeiligen Computertomographen können pro Untersuchung bis zu 1.000 Querschnittbilder des menschlichen Körpers bei besonders kurzen Untersuchungszeiten aufgenommen werden. Durch diese Detaildarstellung sind zahlreiche neue Untersuchungen möglich. Beispielsweise können das Herz und die Herzgefäße in einer bislang unerreichten Auflösung dargestellt werden. Details jeder Organregion sind damit einsehbar. Auch der menschliche Darm kann ohne operativen Eingriff damit untersucht werden. Das Gerät kommt allen PatientenInnen zugute und wird rund um die Uhr betrieben. Auf Grund der neuesten Technologie wird das Gerät auch in zahlreichen Forschungsprojekten eingesetzt. Die Menge an Bilddaten die bei den Untersuchungen anfallen stellen neue und höchste Anforderungen an die betreuenden und befundenden RadiologInnen. Zum Einsatz kommen daher auch modernste Bildverarbeitungs-, Analyse- und Speichertechnologien (PACS) . Die Investitionskosten betragen über 1,4 Millionen Euro. Seit Inbetriebnahme im Juni wurden bereits über 2000 PatientInnen mit dem neuen Gerät untersucht.

Direktor Univ. Prof. Dr. Reinhard Krepler "Als Zentralkrankenanstalt und Universitätsklinik ist es die Aufgabe des AKH Wien schwierige diagnostische Fragen zu klären, die eventuell in anderen Krankenanstalten nicht beantwortbar sind. Dadurch können den PatientInnen rasch, wirksame Therapien zugeführt werden. Sehr erfolgreich sind dabei minimal-invasive Eingriffe unter Röntgenkontrolle, bei welchen Diagnostik und Therapie eine Einheit darstellen."

Meduni Wien Weltspitze mit 7 Tesla Magnetresonanz-Tomograph
Bei der Hochfeld Magnetresonanz (MR)-Tomographie handelt sich um eine innovative nicht-invasive Methodik zur detaillierten Darstellung normaler und pathologischer Strukturen, Funktionen und Stoffwechselvorgänge im Körper. Die Medizinische Universität Wien (MUW) strebt mit dem heute am weitesten entwickelten, erst in der Forschung zur Anwendung kommenden 7-Tesla-Hochfeld- Magnetresonanzgerät für MR-Spektroskopie und MR-Bildgebung eine internationale Topposition in diesem interdisziplinären Forschungssegment an. Das 7-Tesla Gerät wird zur klinischen Umsetzung der neuesten Forschungsergebnisse mit einem 3-Tesla- Gerät kombiniert.

Rektor Wolfgang Schütz, Medizinische Universität Wien: "In Europa sind erst drei Geräte des 7-Tesla-Typs im Einsatz, die ein herausragendes Forschungspotential besitzen. In Europa sind neben der MUW nur ein Gerät an der Universität Magdeburg und eines in Nottingham, U.K. in Betrieb. Auch weltweit existieren nur acht solcher hoch auflösenden Ganzkörper 7-Tesla-Maschinen. Deren Anschaffung bedeutet für die Medizin Uni Wien einen Meilenstein in der kürzlich in ihrem Entwicklungsplan dargestellten Profilbildung in den Forschungsbereichen Neurowissenschaften, funktionelle, nicht-invasive Diagnostik und Stoffwechselerkrankungen. Der Aufbau des MR-Hochfeldforschung-Zentrums mit seinen wissenschaftlichen Implikationen macht an der Medizin Uni Wien vor allem deshalb Sinn, da hier bereits seit vielen Jahren ein Forscherteam aktiv ist, welches das für diese Vorhaben unumgänglich notwendige Know- how erworben hat und sehr aktiv in der Einwerbung der ebenso immens wichtigen Forschungsgelder tätig ist."
     
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