Wehsely: "Bildung ist der Grundstein für Eigenständigkeit und Selbstbestimmung"
Wien (rk) - Bereits zum vierten Mal wurde am Mittwoch (12. 10.) Abend im Wiener Rathaus
der Wiener Frauenpreis vergeben. Wiens Frauenstadträtin Mag.a Sonja Wehsely verlieh den diesjährigen
Preis an Univ. Prof.in Dr.in Sieglinde Rosenberger, Leiterin des Instituts für Politikwissenschaften der Universität
Wien, und Mag.a Heidi Schrodt, Direktorin des Gymnasiums Rahlgasse, Wien 6. Der Wiener Frauenpreis ist ein wichtiger
Beitrag zum Arbeitsschwerpunkt "Frauen sichtbar machen", mit dem Sonja Wehsely großartige Leistungen
von Frauen hervorhebt. "Mit diesem Preis wollen wir Frauen ins Rampenlicht rücken, die sich in herausragender
Weise für Frauenanliegen und Frauenförderung einsetzen", so Wehsely. Der Preis ist mit je 3.000
Euro dotiert. Neben dem Preisgeld erhalten die ausgezeichneten Frauen eine von der jungen Wiener Künstlerin
Verena Kranebitter gestaltete Skulptur.
Der Frauenpreis 2005 wurde in den Kategorien "Anerkennung für besondere Leistungen bei der Förderung
von Mädchen im Bildungsbereich" sowie "Anerkennung für besondere Forschungsleistungen im Bereich
Frauen und Politik" verliehen. "Die Bedeutung von Bildung für Mädchen und Frauen kann gar nicht
hoch genug eingeschätzt werden. Mit dem Erwerb von Bildung wird der Grundstein für Eigenständigkeit,
Selbstbestimmung und Unabhängigkeit gelegt", unterstreicht Frauenstadträtin Wehsely.
Die Preisträgerinnen wurden von der dreiköpfigen Jury bestehend aus den Journalistinnen Mag.a Brigitte
Handlos (ORF), Mag.a Eva Linsinger (Der Standard) und Dr.in Tessa Prager (NEWS) vorgeschlagen.
"Prof.in Sieglinde Rosenberger widmet sich in herausragender Weise den Themen Politik und Frauen. Sie zeigt
in ihren Arbeiten die Widersprüche und Schwächen konservativer politischer Systeme in Hinblick auf die
Eigenständigkeit von Frauen auf", heißt es in der Begründung der Jury. Weil sie in Forschungsarbeiten
und in öffentlichen Statements immer wieder die Widrigkeiten für Frauen in der Politik ebenso wie die
Widrigkeiten, denen viele Frauen im Alltag ausgesetzt sind, aufzeigt, hat die Jury Sieglinde Rosenberger für
den Frauenpreis der Stadt Wien nominiert.
Mag.a Heidi Schrodt ist seit 13 Jahren Direktorin jenes Gymnasiums, das 1892 als erstes in Österreich Mädchen
aufgenommen hat. "Sie gehört zu den Vorreiterinnen in Österreich, die die Entwicklung von bewusst
geführten reinen Mädchenklassen zu einer bewussten Koedukation fortgeführt hat. Auch in anderen
Bereichen hat sich Heidi Schrodt immer für Mädchen und junge Frauen im schulischen Bereich eingesetzt",
lautet die Begründung der Jury für diese Nominierung. "Für ihren unermüdlichen Einsatz
für die Frauen und Mädchen und für die Bildungspolitik im Allgemeinen" hat die Jury sie für
den Frauenpreis der Stadt Wien nominiert.
Die bisherigen Frauenpreisträgerinnen: 2002 ging der Preis an die Publizistin Elfriede Hammerl und die Anwältin
Dr.in Andrea Wukovits. 2003 wurden die Gleichbehandlungsanwältin Dr.in Ingrid Nikolay-Leitner und Dr.in Johanna
Rachinger, Direktorin der Nationalbibliothek, für ihre Leistungen ausgezeichnet. 2004 erhielten Dr.in Helene
Klaar, Rechtsanwältin, und Emmi Werner, zum Zeitpunkt der Verleihung noch Direktorin des Wiener Volkstheaters,
den Preis. |