Neues Besucherzentrum unter der sanierten Parlamentsrampe
Wien (pk) - Mehr als eineinhalb Jahre haben die Arbeiten zur Generalsanierung der Parlamentsrampe
gedauert. Unter den neugierigen Blicken der Passantinnen und Passanten wurde nicht nur die sich neigende Rampe
fast vollständig abgetragen und neu aufgebaut, man ging auch daran, den lecken Brunnen vor dem Parlament und
die Statue der Pallas Athene gründlich zu sanieren. Gleichzeitig wurde im Inneren der Rampe neuer Raum geschaffen,
in dem künftig ein neues, modernes Besucherzentrum Platz finden wird.
Jetzt stehen die Bauarbeiten kurz vor dem Abschluss. Am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober, wird die generalsanierte
Rampe erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Zwischen 8 Uhr und 13 Uhr öffnet das Parlament, wie
Nationalratspräsident Andreas Khol bei einer Pressekonferenz bekannt gab, seine Tore. "Wir werden die
Türen weit öffnen", betonte Khol, "wir hoffen, dass möglichst viele Besucherinnen und
Besucher das Parlament besuchen werden". Und er zeigte sich zuversichtlich, dass die derzeit noch voll laufenden
Bauarbeiten rechtzeitig abgeschlossen sind. "Es schaut so aus, als ob wir fertig werden."
Khol zufolge wurden im Zuge der Generalsanierung der Parlamentsrampe drei Bauvorhaben verwirklicht. Begonnen habe
man mit der Sanierung des undichten Brunnens und der Rampe, die einzustürzen drohte. Dann habe man sich in
einem zweiten Schritt dazu entschlossen, ein neues, modernes Besucherzentrum und weitere Räume im Inneren
der Rampe unterzubringen. Schließlich wurde unter dem Motto "Offenes Parlament" ein neuer Zentraleingang
unter der Rampe gebaut und der Vorplatz vor dem Parlament als eine Art Plaza gestaltet. Es solle Leben vor dem
Parlament entstehen, unterstrich Khol, man wolle zeigen, dass das Parlament kein "Herrenhaus", sondern
ein Parlament der Bürgerinnen und Bürger sei.
Alle Sanierungs- und Umbauarbeiten sind, wie Khol betonte, in vollem Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt erfolgt.
Die Gesamtkosten werden rund 30 Mill. € betragen.
Das neu errichtete Besucherzentrum des Parlaments wird künftig frei zugänglich sein. Besucherinnen und
Besuchern wird dabei nicht nur ein breites, zeitgemäßes, multimediales Informationsangebot zur Verfügung
stehen, es werden auch ein kleines Cafe und - nach Vorbild des Kunsthistorischen Museums - ein Shop mit parlamentseigenen
Produkten eingerichtet. Zum Informationsangebot werden u.a. eine riesige Medienwand mit einem Kurzfilm über
das Parlament, verschiedene Multimediastationen, eine virtuelle "Raumlupe" und ein "Zeitrad"
mit kurzen Videoclips über historische Eckpunkte des österreichischen Parlamentarismus zählen.
Am 26. Oktober wird aber nicht nur das Parlamentsgebäude, sondern auch das für Parlamentszwecke adaptierte
Palais Epstein von 8 Uhr bis 13 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Vor allem die Prunkräume
der Bel Etage sind nach den umfangreichen Restaurierungsarbeiten sehenswert. Das Palais werde, wie Khol meinte,
eine der Sensationen der Wiener Ringstraße sein. |