Innsbruck (universität) - Der bekannte Innsbrucker Mediävist Prof. Josef Riedmann feierte heuer
seinen 65. Geburtstag. Aus diesem Anlass haben sich namhafte HistorikerInnen zusammengefunden, um den Jubilar mit
einer Festschrift zu würdigen.
Die Palette der 49 Aufsätze erstreckt sich von der Alten Geschichte bis in die jüngste Vergangenheit.
Gemäß Prof. Riedmanns Forschungsschwerpunkten werden in den einzelnen Beiträgen Aspekte der Geschichte
Tirols und Österreichs, der Beziehungen zum Süden und der Historischen Hilfswissenschaften behandelt.
In seinen Grußworten lobte Vizerektor Märk die langjährige und hervorragende Arbeit Prof. Riedmanns
nicht nur an der LFU: „Prof. Riedmann zählt zu den herausragendsten Forscherpersönlichkeiten unserer
Alma Mater. Er beeindruckt nicht nur durch sein enormes Fachwissen, seine Methodik, seine umfangreiche Forschungstätigkeit
und seinen Vortragsstil, sondern auch durch seinen Mut zu offenen Worten.“
Ähnliche Worte fand Prof. Christoph Ulf, Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät: „Die rund 700
Seiten umfassende und etwa 2 Kilo schwere Festschrift ist nicht nur ein Prestigeobjekt, sondern wird durch die
wissenschaftliche Qualität der Beiträge und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen ihren VerfasserInnen
und dem Geehrten auch der fachlichen und menschlichen Kompetenz Prof. Riedmanns gerecht.“
Prof. Brigitte Mazohl-Wallnig, Leiterin des Instituts für Geschichte, beschrieb Prof. Riedmann als einen der
rennomiertesten Forscher auf den Gebieten der Geschichte Tirols und des Trentino sowie der Österreichischen
Geschichte von der Antike bis ins 20. Jahrhundert ebenso wie der Historischen Hilfswissenschaften. Sein Wirken
sei geprägt von Gerechtigkeit, Gründlichkeit und Geduld.
Sein Leben
Prof. Josef Riedmann ist seit 1966 an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck in Lehre und Forschung aktiv,
seit 1982 ist er ordentlicher Professor für Geschichte des Mittelalters und Historischer Hilfswissenschaften.
Lange Jahre stand er dem Institut für Geschichte ebenso wie dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum als Vorstand
vor. Prof. Riedmann ist unter anderem Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung,
Wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Kommission für Bayerische
Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Korrespondierendes Mitglied der Zentraldirektion
der Monumenta Germaniae Historica in München und mehrerer anderer wissenschaftlicher Institutionen im In-
und Ausland.
Seine sensationelle Entdeckung 2005
Im heurigen Juli erreichte die Forschungsarbeit Prof. Riedmanns einen weiteren Höhepunkt durch den
Fund eines 700 Jahre alten Pergamentcodex in der Innsbrucker Uni-Bibliothek (das unimagazin berichtete in seiner
letzten Ausgabe ausführlich). Der Sensationsfund beinhaltete rund 130 bisher in der Forschung unbekannte Abschriften
von Briefen und Mandaten des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II und seines Sohnes Konrad IV sowie weiterer
Persönlichkeiten der Stauferzeit. Die Handschrift stammt aus der Kartause Allerengelberg in Schnals in Südtirol
und befindet sich seit dem 18. Jahrhundert im Besitz der Universitätsbibliothek. |