Von Zwangsarbeiterentschädigung zu Toleranzerziehung
Wien (bmaa) - "Wir gehen im neuen Jahrhundert an schwierige Fragen mit einem neuen Bewusstsein
heran. Wir scheuen schmerzliche Erkenntnisse über die Vergangenheit nicht, sondern geben sie unserer Jugend
mit auf den Weg. Von den Anstrengungen der Bundesregierung zugunsten der Zwangsarbeiter der NS-Zeit bauen wir mit
dem Zukunftsfonds eine Brücke in das Morgen." Mit diesen Worten begrüßte Außenministerin
Ursula Plassnik am Donnerstag (20. 10.) den Beschluss des Nationalrats auf Ansiedlung des "Zukunftsfonds"
im Außenministerium.
Der Zukunftsfonds werde mit rund - 20 Millionen Projekte und wissenschaftliche Arbeiten im Interesse und im Gedenken
an die Opfer des Nazi-Regimes fördern, der Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre Systeme und Gewaltherrschaften
dienen und die Restabwicklung der Aufgaben des Versöhnungsfonds durchführen. "Wir werden damit die
Arbeiten im Geiste der Versöhnung weiter vorantreiben," so Plassnik.
"Ich sehe diesen Fonds als Brücke in die Zukunft. Toleranz und Nicht-Diskriminierung sind die Grundvoraussetzungen,
dass jeder seinen geschützten Platz in der Gesellschaft hat und sich in Freiheit und Sicherheit verwirklichen
kann," sagte die Außenministerin. Wissen und Bewusstsein über die Schrecken der Vergangenheit und
die Erziehung zur Toleranz seien Voraussetzung für eine sichere Zukunft.
Die Schaffung des Zukunftsfonds ist Teil einer Paketlösung für die Verwendung von ungenützten Mitteln
aus der Dotierung des Versöhnungsfonds für ehemalige Zwangsarbeiter. Die Verwendung dieser Mittel durch
einen Zukunftsfonds beruht auf einem Beschluss des international zusammengesetzten Kuratoriums des Versöhnungsfonds
vom Dezember 2004.
"Ich möchte an dieser Stelle Maria Schaumayer, Ludwig Steiner, Richard Wotava und Hans Winkler meine
größte Wertschätzung für ihre Leistungen und ihre Dienste an Österreich zum Ausdruck
bringen. Sie haben durch ihre Arbeiten für den Versöhnungsfonds bewiesen, dass man mit viel menschlichem
und politischem Engagement sehr viel Positives bewirken kann," so Plassnik abschließend. |