Tue Gutes und rede darüber - EuroTAP präsentiert sich in Brüssel
Brüssel (övp-pd) - Wer weiß schon genau, in welcher Richtung man im Falle
eines Verkehrsunfalls in einem Tunnel zu laufen hat, um ins Freie zu gelangen? Wie verbreitet sind Informationen
über die Sicherheit der Tunnel, die man auf seiner Urlaubsfahrt durchqueren muss? Um die Straßenverkehrsteilnehmer
durch gezielte Informationsarbeit in die Lage zu versetzen, im Falle des Falles die vorhandenen Sicherheitseinrichtungen
richtig zu nutzen, wurde in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Parlament und
den europäischen Automobilklubs als Vertreter der Nutzer das Projekt EuroTAP entwickelt. "EuroTAP bewertet
die Sicherheit der europäischen Tunnel und veröffentlicht diese Informationen. Das sind wertvolle Informationen
für die Tunnelbenutzer. EuroTAP übt aber auch öffentlichen Druck auf säumige Tunnelbetreiber
aus", so der steirische Europaparlamentarier Univ. Prof. Dr. Reinhard Rack, der als Parlamentsberichterstatter
zur EU-Tunnelsicherheits- Richtlinie zu einem EuroTAP-Arbeitstreffen nach Brüssel geladen hatte.
Das "European Tunnel Assessment Programme" EuroTAP ist mit 4,5 Millionen Euro dotiert und auf drei Jahre
angelegt. Das Programm läuft seit 2004, im Rahmen des von Rack initiierten Expertentreffens wurde Bilanz
über das erste Arbeitsjahr gelegt. Die Projektverantwortlichen von EuroTAP stellten ihre Arbeit im Dienste
der Verkehrssicherheit vor und präsentierten best-practice Modelle aus den Niederlanden und aus Spanien sowie
die von EuroTAP entwickelten Kommunikationsmittel. "Die Regeln und Bestimmungen für den Bau und den Betrieb
sicherer Straßentunnels haben wir entwickelt und verabschiedet. Jetzt ist die verkehrstechnische Erziehung
der Straßenbenutzer gefragt. Dies geschieht durch interaktive PC-Spiele, Trainingsvideos, Informationsbroschüren
und vor allem auch durch ausführliche Tunneltests, die auf den Internetseiten der Automobilklubs veröffentlicht
werden", so Rack.
Um diese Botschaft über die 58 Millionen EU-Bürger hinaus, die bereits heute über die ihre Automobilklubs
informiert werden, an noch mehr Menschen zu bringen, wurden im heutigen Expertentreffen drei zukunftsweisende Forderungen
erhoben: "Wir müssen erstens sicherstellen, dass die Sicherheitsfragen nicht nur für Tunnel, sondern
für das europäische Straßennetz insgesamt vereinheitlicht und verbessert werden", sagte Rack.
"Weiters müssen gerade die neuen EU-Mitgliedstaaten dafür sorgen, dass die beschlossenen europäischen
Standards nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität eine Rolle spielen. Als dritter Punkt ist
festzuhalten, dass - bei aller Notwendigkeit der Verlagerung vor allem des Straßenverkehrs auf umweltfreundlichere
Verkehrsformen - der Erfolg des europäischen Wirtschaftsmodells auch in den kommenden Jahrzehnten von der
Funktionsfähigkeit des Straßeninfrastrukturnetzes abhängig sein wird. Europa darf daher nicht nur
in den Ausbau der Bahn- und Wasserwege investieren, sondern muss auch für die normalen Strassen mehr tun",
sagte Rack abschließend. |