Schüssel: "Blum-Prämie" für Lehrlingsausbildung voller Erfolg   

erstellt am
19. 10. 05

Wien (bpd) - Schwerpunkt des Ministerrats am Dienstag (18. 10.) war die Verabschiedung des "Österreichischen Reformprogramms für Wachstum und Beschäftigung". Bundeskanzler Wolfgang Schüssel dazu: "Wir haben in diesem Bericht unsere wichtigsten Reformprojekte skizziert, die wir im Rahmen unserer nationalen Wachstums- und Beschäftigungsoffensive umsetzen wollen." Basierend auf der nachhaltigen Sicherung der öffentlichen Finanzen schlägt die Bundesregierung darin massive Impulse für den Arbeits- und Beschäftigungsmarkt vor. Dazu gehören etwa ein 300 Millionen Euro-Programm für die Infrastruktur und die massive Förderung der Jugendbeschäftigung. Erste Erfolge zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit konnten mit der von der Bundesregierung initiierten "Blum-Prämie" erzielt werden. Bereits 6.000 Betrieben haben sich für diese Programm angemeldet. "Damit hat dieses Programm hat fast den doppelten Effekt von dem, was wir uns erhofft haben", so der Bundeskanzler. Weitere Schwerpunkte dieser Strategie sind verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Bildungsoffensive inklusive verstärkter Anreize für die Weiterbildung, die Förderung von Umwelttechnologien und ein besseres Ressourcenmanagement. Dieser Bericht wird nun an die Europäische Kommission weitergeleitet.

Bundesministerin Elisabeth Gehrer legte dem Ministerrat einen Bericht über die Umsetzung der beiden Schulpakete I und II vor. So werden die Pädagogischen Hochschulen aufgewertet und zu acht staatlichen und drei privaten Institutionen zusammengefasst. Damit werden auch dort vergleichbare Studienbedingungen wie an den Universitäten herrschen. Das Schulpaket umfasst auch eine Unterrichtsgarantie für Schüler und Eltern. In Zukunft dürfen maximal 2,5 Prozent des Unterrichts entfallen; die Nachprüfungstermine werden in die letzte Ferienwoche verlegt, so dass der Schulbeginn an den mittleren und höheren Schulen auf den Montag nach dem Ende der Ferien fällt.

Vorgesehen ist auch eine spezifische Begabtenförderung, die es hoch begabten Kindern erlaubt, bereits im Alter von fünf Jahren eingeschult zu werden. Eine verbesserte Sprachförderung erhalten Kinder, die nicht Deutsch als Muttersprache haben. Schüssel: "Es ist besonders wichtig, dass wir die Kinder so früh wie möglich mit unserer Heimatsprache vertraut machen. Daher fördern wir Sprachkurse in den Kindergärten und ermöglichen Förderunterricht an den Schulen. Gute Kenntnisse unserer Sprache bildet die Grundlage für die Integration und hilft, die Bildung von Ghettos zu vermeiden" Konkret erhalten Kinder mit Förderbedarf ein Sprachticket in der Höhe von 80 Euro.

Dem Ministerrat wurde heute auch ein Bericht des Verteidigungsministers über die Katastrophenhilfe des österreichischen Bundesheeres in Pakistan vorgelegt. Seit gestern ist die vom Bundesheer zur Verfügung gestellte Trinkwasseraufbereitungsanlage in Betrieb. Zusätzlich leistet Österreich Unterstützung für das vom Erdbeben zerstörte SOS Kinderdorf. Schüssel: "Dieser Einsatz steht in der Tradition unseres humanitären Engagements und ist für uns eine Verpflichtung im Sinne der internationalen Solidarität." Die hohe Wertschätzung dieser österreichischen Hilfe zeige sich auch daran, dass das österreichische Hilfskontingent im pakistanischen Präsidenten persönlich am Flughafen begrüßt worden war.
     
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