Gedenkfeier für Richard Ames in der Grazer Synagoge
Graz (stadt) - In der Grazer Synagoge fand am Sonntag (30. 10.) Abend in Anwesenheit von Bürgermeister
Mag. Siegfried Nagl eine Gedenkfeier für ein Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde statt, das als Künstler
und liberaler Mensch eindrucksvolle Spuren in der Landeshauptstadt hinterlassen hat: Richard Ames.
Am 9. März erlag der amerikanische Opernsänger, Kantor und Kultusrat bei der
Gedachten Richard Ames: Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Konsul Kurt David Brühl und DI Helmut Strobl
(v.li.) Foto: Stadt Graz |
Israelitischen Gemeinde Graz, Richard Ames, im Alter von 74 Jahren einem Herzversagen. Ames wurde am 20. August
1931 als Richard Abrams in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio geboren, absolvierte ein Musik- und Gesangsstudium
an der New Yorker Juilliard School of Musik und am Conservatorio Guiseppe Verdi und studierte bei Henry Rosenblatt
Chasanut.
1956 kam er als jüdischer U.S. Army Chaplain nach Würzburg, wechselte aber bald ins Opernfach und wurde
1968 von der Grazer Oper engagiert. Seit seiner Pensionierung 1994 widmete er sich speziell dem interreligiösen
Dialog. Daneben wirkte Ames immer wieder als Kantor in jüdischen Gemeinden und war auch bei der Union progressiver
Juden zu Gast.
Auf eine religiöse Richtung mochte er sich nicht festlegen: „Ich lehne Kategorien ab. Ich selbst stammte aus
einer orthodoxen Familie, trennte mich und bete in einer konservativen oder in einer liberalen Gemeinde. Ich kann
aber keine Religion akzeptieren, die irgendjemand ausschließt, die nicht Frau und Mann gleichstellt - in
allen Beziehungen. In diesem Sinne würde ich mich als liberal bezeichnen.“ |