Beitrittsperspektive als Ermutigung für weitere Reformen
Wien (bmaa) - "Rumänien und Bulgarien haben zur Verwirklichung ihrer europäischen
Perspektive wichtige Fortschritte gemacht", sagte Außenministerin Ursula Plassnik nach Veröffentlichung
der Monitoringberichte der Europäischen Kommission über den Stand der Vorbereitungen beider Länder
für die EU-Mitgliedschaft. Sie hätten ihren Rechtsbestand in beachtlichem Ausmaß an das EU-Recht
angepasst.
Gleichzeitig bestehe weiterer Handlungsbedarf besonders in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit, Verbesserung der
öffentlichen Verwaltung, des Justizsystems, beim Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen. Die
Europäische Union werde - so die Außenministerin befürwortend zum Bericht - beiden Staaten gezielte
Unterstützung zur Verfügung stellen, um auch hier rasch die europäischen Standards und damit die
Beitrittsreife zu verwirklichen.
"Für mich lautet die Botschaft der Kommission an beide Länder: Keine Entwarnung zu einer möglichen
Beitrittsverschiebung. Aber auch Ermutigung. Mit energischen Anstrengungen bleiben die Chancen auf einen Beitritt
im Jahr 2007 offen", sagte die Außenministerin.
Die Beitrittskandidaten hätten für ihre Bevölkerungen allergrößtes Interesse, das Ziel
des zeitgerechten Beitritts durch weitere Reformen mit Beharrlichkeit zu verfolgen. Die Erreichung europäischer
Standards - etwa im Bereich der Rechtsstaatlichkeit - werde verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen schaffen.
Nicht zuletzt für die Wirtschaft, weitere ausländische Investitionen und den Wohlstand der Bevölkerung
sei dies unabdingbar.
"Österreichische Unternehmen sind schon heute in beiden Ländern sehr aktiv. Der zeitgerechte EU-Beitritt
Rumäniens und Bulgariens wäre auch aus bilateraler Sicht begrüßenswert. Er würde die
Position unserer österreichischen Unternehmen in den Beitrittsländern - im beidseitigen Interesse - stärken",
so Plassnik.
Die EU-Kommission werde die Fortschritte in den nächsten Monaten weiterhin genauestens beobachten und während
der österreichischen EU-Präsidentschaft ihre endgültige Entscheidung treffen, ob eine Verschiebung
der Beitritte um ein Jahr empfohlen werde oder nicht. |