Brandsteidl präsentiert Märchenbuch in vier Sprachen"
Wien (rk) - "Spätestens seit PISA ist wohl jedem klar: Lesekompetenz ist eine der wesentlichsten
Kompetenzen überhaupt. Besonders für die Volksschulen heißt das, dass den Kindern bereits frühzeitig
Lust auf Lesen gemacht werden soll. Wien nimmt diese Herausforderung schon seit langem an - der Beweis sind zahlreiche
Initiativen wie beispielsweise "Wien liest". Mit diesem Märchenbuch nun ist eine Wiener Schule noch
einen Schritt weiter gegangen. Das Spezielle an diesem vom Verlag 66, Günter Tolar sowie einer Offenen Kooperativen
Mittelschule aus der Wiener Leopoldstadt erarbeiteten Buch ist, dass hier Märchen in vier Sprachen - Deutsch,
Englisch, Serbisch und Türkisch - zu finden sind. Mit anderen Worten: Dieses Buch kann nicht allein optimal
Verwendung im bilingualen Unterricht finden und überdies Kinder in der Lesefähigkeit in ihrer eigenen
Muttersprache unterstützen, sondern es ist zudem ein wichtiger Beitrag zum interkulturellen Verständnis",
stellte Wiens Amtsführende Stadtschulratpräsidentin Susanne Brandsteidl im Rahmen einer Pressekonferenz
am Donnerstag (27. 10.) fest.
Brandsteidl weiter: "Dieses Buch ist kein Zufallsprodukt, sondern das Resultat einer jahrelangen Beschäftigung
eines engagierten LehrerInnenteams aller Kooperativen Mittelschulen aus der Leopoldstadt. Neben diesem Buch wurden
unter anderem regelmäßige 'Lesefrühstück-Events' in verschiedenen Sprachen veranstaltet sowie
das Projekt 'dynamisches Förderkonzept Lesen' flächendeckend verwirklicht."
Gerade die Miteinbeziehung der Leseförderung in der jeweiligen Muttersprache sei - so Brandsteidl - ein pädagogisch
hervorragendes Mittel, um Kindern über das Verstehen der eigenen Sprache auch optimal das Lernen der deutschen
Sprache zu ermöglichen: "Auch wenn manche meinen, mit Slogans wie 'Deutsch statt nix verstehen' populistisch
Stimmung machen zu müssen, sieht die Realität völlig anders aus: Denn in Wahrheit ist das Deutsch-
Verstehen erst dann erfolgreich möglich, wenn Kinder anderer Muttersprache zunächst ihre eigene Sprache
tatsächlich beherrschen - denn nur das Verständnis der eigenen Sprache kann jenen Referenzpunkt darstellen,
der nötig ist, um eine zweite Sprache erfolgreich zu erwerben."
Brandsteidl abschließend: "Ein Dank den LehrerInnen, dem Verlag und Günter Tolar: Sie alle haben
mit diesem Buch einen wichtigen Meilenstein in der Leseförderung gesetzt. Vor allem aber: Nur wer als Kind
mit Freude liest, wird sein Leben lang begeistert lesen und dadurch Wissen erwerben - und diesem Anspruch wird
das Buch absolut gerecht." |