Plassnik: "In Europa an einem Strang ziehen"  

erstellt am
07. 11. 05

Außenministerin Plassnik bei ORF-Europa Matinée in der Albertina
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik nahm am Sonntag (06. 11.) in der Albertina an einer Live-Paneldiskussion des ORF zum Thema "Die Grenzen und Sicherheit Europas" unter Leitung von Professor Paul Lendvai teil.

Zum Diskussionspunkt Immigration im Lichte der aktuellen Jugendkrawalle in Frankreich sagte die Außenministerin: "Diese Ereignisse zeigen, dass es auch hier gilt Vertrauen zu schaffen und Perspektiven zu entwickeln, vor allem für die Jugend. Wir müssen in der EU voneinander lernen und gemeinsam Ziele entwickeln." Überzogene Erwartungen dürften dabei aber nicht erweckt werden. Wichtig sei ihr auch der sensible Umgang miteinander, der umsichtige Umgang mit Worten, um Hass und Zorn zu unterbinden.

Plassnik weiter zum Thema Migration: "Es gibt keine schrankenlose Einwanderung – nicht in Österreich und nicht in Europa." Dafür sorge ein komplexes Regelwerk. Gerade in Vorbereitung der zweiten österreichischen EU-Präsidentschaft 2006 habe der Vergleich gezeigt, dass sich die größten Veränderungen der letzten Jahre im Bereich "Sicherheit und Inneres" ergeben haben. Hier sei die europäische Zusammenarbeit besonders intensiv.

Auch wenn es in jedem Land Europas Probleme gebe, sei ohne Überheblichkeit zu sagen, dass "wir in Österreich eine gute Situation des Miteinanderlebens haben." Dem werde man auch fortgesetzt Aufmerksamkeit schenken.

Die Außenministerin ging in der Diskussion auch auf den Wunsch der Europäer auf Erhalt des europäischen Lebensmodells ein, das über eine wettbewerbsfähige Wirtschaft weit hinausgehe. Es umfasse insbesondere auch soziale Sicherheit, gemeinsame Grundwerte und den Respekt vor der Buntheit Europas.

Als einen Schwerpunkt der österreichischen EU-Präsidentschaft nannte Plassnik den Balkan, "denn man kann nicht über Sicherheit und Stabilität in Europa sprechen und den Balkan beiseite lassen". Ein weiteres Vorhaben der Präsidentschaft sei die enge Zusammenarbeit aller europäischen Institutionen. "Wir müssen in Europa gemeinsam an einem Strang ziehen".
     
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