17. Tagung der Gemischten Österreichisch-Französischen Kulturkommission
Wien (bmaa) - Über Einladung des Außenministeriums fand am Freitag (04. 11.) in Wien
die 17. Tagung der Gemischten Österreichisch-Französischen Kulturkommission statt. Das von der Kulturkommission
angenommene Arbeitsprogramm regelt die traditionell weit reichende Zusammenarbeit in den Bereichen Sprache, Bildung,
Jugend, Sport Hochschulen, Wissenschaft und Forschung, Verwaltungsausbildung, Kultur und Kunst für den Zeitraum
2006 bis 2009. Den Französischen Kulturinstituten in Wien und in Innsbruck und dem Österreichischen Kulturforum
in Paris fällt bei der Durchführung des Arbeitsprogramms eine besondere Rolle zu.
Vor dem Hintergrund der angestrebten sprachlichen Vielfalt in Europa kommt in der kulturellen Zusammenarbeit dem
Sprachunterricht im jeweiligen Partnerland eine große Bedeutung zu. Es wurden inzwischen Diplome für
die französische Sprache an österreichischen Bildungseinrichtungen anerkannt, ebenso ist die Gleichwertigkeit
des Österreichischen Sprachdiploms Deutsch mit anderen Zertifizierungssystemen der deutschen Sprache in Frankreich
sichergestellt. Ergänzt werden diese Bemühungen durch einen Austausch von Studierenden, SprachassistentInnen
und SprachlehrerInnen an verschiedenen Bildungseinrichtungen. Zunehmend verzeichnen beide Länder einen verstärkten
Einsatz von Deutsch bzw. Französisch als Arbeitssprache in nicht-sprachlichen Unterrichtsfächern.
Mit der Annahme des Beobachterstatus in der Internationalen Organisation der Frankophonie durch Österreich
im November 2004 ist die Bedeutung, die Österreich der französischen Sprache entgegenbringt, noch gestiegen.
So wird im November 2006 erstmals in Wien ein internationaler Kongress von Französischlehrerinnen und -lehrern
stattfinden, an dem etwa 500 Lehrerkräfte aus Ost- und Westeuropa teilnehmen. Wien soll dabei eine Plattform
für gemeinsame Projekte der Organisationen der Französischlehrer in Europa werden.
Die Gemischte Kommission begrüßt die Unterzeichnung eines Rahmenvertrages zwischen der Diplomatischen
Akademie in Wien und der Internationalen Organisation der Frankophonie.
Das Aktionsprogramm "Amadeus" sieht eine Reihe konkreter Projekte im Bereich der wissenschaftlich-technischen
Zusammenarbeit vor. Unabhängig davon wird auf zahlreiche Forschungskooperationen zwischen wissenschaftlichen
Institutionen in Österreich und Frankreich hingewiesen.
Die Gespräche der Gemischten Österreichisch-Französischen Kulturkommission haben das Interesse beider
Staaten gezeigt, dass der im Kulturabkommen im Jahr 1947 festgeschriebene Geist der Zusammenarbeit für eine
deutlich intensivere bilaterale und EU-weite Kooperation genutzt werden soll. Dies kommt beispielsweise in der
Annahme des Beobachterstatus Österreichs in der Internationalen Organisation der Frankophonie, aber auch in
der von der Gemischten Kommission angesprochenen verstärkten Zusammenarbeit in der Europäischen Union
- Kultur als Motor Europas - zum Ausdruck. |