Wien (rk) - Im neuen Glanz erstrahlt der alte Torbogen in Stixenstein/NÖ. Am Torbogen im Revier Stixenstein,
in den Quellschutzgebieten der Stadt Wien gelegen, hatte der Zahn der Zeit zu nagen begonnen. In acht Wochen Bauzeit
konnten in
Torbogen Stixenstein, Foto: MA 49 |
Zusammenarbeit der MA 49 - Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien mit Fremdfirmen die notwendigen Renovierungsarbeiten
durchgeführt werden. Erneuert wurden der Dachstuhl, die Fassade und das Dach. Von der MA 49 - Forstverwaltung
Hirschwang wurden in diesem Zusammenhang rund 2.500 Arbeitsstunden an Eigenleistung er- bracht.
Erschwerend zu den schlechten Wetterbedingungen im Renovierungssommer 2005 kam der knapp gesetzte Fertigstellungstermin,
der sich aufgrund der Beeinträchtigung des Verkehrs auf der Bundesstraße ergab.
Um einen ungestörten Verkehrsfluss zu ermöglichen, entschied man sich für die Errichtung einer provisorischen
Brücke. In zwei Tagen errichtete das Bundesheer eine Behelfsbrücke. Der Verkehr der Hauptstraße,
der gewöhnlich durch den Bogen verläuft, konnte nun auf der anderen Seite des Sierningbaches um die Baustelle
geleitet werden. Nach Beendigung der Renovierungsarbeiten wurde die Brücke wieder abgebaut.
Schloß Stixenstein
Schloss Stixenstein, auf einem Felsvorsprung ca. 7 km nordwestlich von Ternitz, am südlichen Ende der Enge
der Sierningtales gelegen, ist heute wie der Torbogen im Besitz der Stadt Wien. Die Burg dürfte, wie Mauerreste
zeigen, im dritten Viertel des 12. Jahrhunderts errichtet worden sein. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erwarb die
Familie Stüchse von Trauttmansdorff die bestehende Burg namens Stein und nannte sie in Stüchsenstein
("Stixenstein") um.
1547 gelangte die Burg in die Herrschaft der Grafen Hoyos. Die bereits stark verwahrloste Burg wurde instand gesetzt
und im Renaissancestil zum repräsentativen Schloss ausgebaut. 1802 wurde das Gebäude durch einen verheerenden
Brand bis auf die Hauptmauern zerstört. Erst in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts begann man mit dem Wiederaufbau,
in dessen Zug die Vorburg als Wohnsitz ausgebaut und die ursprünglich gotische Kapelle klassizistisch vereinfacht
wiederhergestellt wurde. Der angrenzende längliche Wohntrakt in der Südwestecke der Burg ist heute nur
mehr als Ruine vorhanden.
Der interessanteste Teil der Burg ist der Bergfried, der an der höchsten Stelle des Burgareals liegt. Der
viergeschossige Turm mit seinen 3,7 Meter dicken Mauern aus Kalktuffquadern dürfte aus der ersten Hälfte
des 14. Jahrhunderts stammen, wurde aber im 16. Jahrhundert verändert.
1865 erwarb die Stadt Wien die für die Wasserversorgung der Stadt benötigte Stixensteinquelle und 1937
die dazugehörigen Wälder mit dem Schloss Stixenstein.
Die jetzige Besitzerin, die Stadt Wien, machte mit der Dachsanierung die Räume teilweise wieder nutzbar.
Um die alte Bausubstanz zu retten und das Gebäude einer sinnvollen Nutzung zuzuführen, wurde von der
Gemeinde Wien eine entsprechende Nutzungsstudie ausgearbeitet. Seit 1997 ist das Schloss an den "Verein der
Freunde des Schlosses Stixenstein" verpachtet. Heute finden im Gebäude, dass auch für private Feste
gemietet werden kann, Theateraufführungen, Konzerte und Ausstellungen statt. Dann ist die Burg auch öffentlich
zugängig. Der ehemalige große Speicherbau in der Vorburg dient heute dem Forstamt der Stadt Wien für
Wirtschaftszwecke.
Für Anfragen zu Veranstaltungen in der Burg: Hr. Harald Brawenec, Tel. 02630/38240-51. |