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Herbert-Boeckl-Preis für europäische Malerei (Lebenswerk): Zdenek Sykora |
erstellt am |
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Salzburg (Museum der Moderne) - Der Herbert-Boeckl-Preis für Internationale Malerei wird jedes 2. Jahr
vom Verein der Freunde und Förderer des Museum
Auf der dritten Ausstellungsebene des Museum der Moderne Mönchsberg wird mit Zdenek Sykora (geboren 1920 in Louny/CZ) zum ersten Mal ein Künstler aus Tschechien mit dem diesjährigen Herbert-Boeckl-Preis bedacht. Zdenek Sykora zählt zu den führenden Repräsentanten abstrakt-konstruktiver Kunst und den bedeutendsten Malern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Tschechien.
1968 war er noch auf der documenta 4 in Kassel zu sehen, bevor er durch die Folgen des Prager Frühlings vom Ausland abgeschnitten wurde. Der künstlerische Weg ist deutlich geprägt von einer kontinuierlichen und konsequenten Verfolgung eines künstlerischen Ziels: der Realisation eines rationalen Konzepts mit den Mitteln der Malerei. Auch international gesehen gehört er zu den Pionieren der Einbeziehung neuer Technologien in den künstlerischen Arbeitsprozess, in diesem Fall des Computers, ohne ihm eine beherrschende Rolle innerhalb des künstlerischen Prozesses zuzuweisen. Preisträger des Herbert-Boeckl-Preises Pierre Alechinsky (1988), Emil Schumacher (1990), Matta (1992), Antoni Tàpies (1994), Cy Twombly (1996), Corneille (1999) und Per Kirkeby (2003) repräsentieren die Philosophie und den internationalen Stellenwert dieses Preises. Zdenek Sykora (*1920) lebt und arbeitet in Louny, CZ. Zdenek Sykora zählt zu den führenden Repräsentanten abstrakt-konstruktiver Kunst und den bedeutensten Malern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Tschechien. 1968 war er noch auf der documenta 4 in Kassel zu sehen, bevor er durch die Folgen des Prager Frühlings vom Ausland abgeschnitten wurde. Der künstlerische Weg ist deutlich geprägt von einer kontinuierlichen und konsequenten Verfolgung eines künstlerischen Ziels: der Realisation eines rationalen Konzepts mit den Mitteln der Malerei. International gesehen gehört er zu den Pionieren der Einbeziehung neuer Technologien in den künstlerischen Arbeitsprozess, in diesem Fall des Computers, ohne ihm eine beherrschende Rolle innerhalb des künstlerischen Prozesses zuzuweisen. Schon 1961 begann er mit einer Serie von Bildern, bei denen geometrische Elemente nach bestimmten Regeln über ein Quadrat- oder Rechteckraster verteilt wurden. In den Jahren 1962 bis 1964 vollzog Sykora den Schritt zu einem geometrischen
Ein Schritt von entscheidender Bedeutung für sein Werk war die Erarbeitung eines mathematischen Programms zusammen mit dem Mathematiker Jaroslav Blazek, durch das bildnerische Strukturen mit Hilfe des Computers berechnet und festgelegt werden können. Mit diesen strukturalen Untersuchungen erlangte Sykora erste internationale Anerkennung wie etwa auf der oben erwähnten documenta 4, auf der er mit einer ganzen Werkgruppe vertreten war. Von 1973 bis 1986 entsteht eine zweite große Werkgruppe, die so genannten Linienbilder. Sie sind eine konsequente Folge aus den programmierten Strukturen. Die Daten werden nach einem komplizierten System von Verbindungslinien und Winkelzügen auf die Leinwand übertragen, wo sich dann durch die Hand des Künstlers das eigentliche Bild als Linienkomposition ergibt. 1985 beginnt die Zusammenarbeit mit seiner Frau Lenka. Sykora bedient sich des Computers lediglich als Hilfsmittel, das ihm unter bewusster Verwendung von Zufallszahlen die Berechnung von bildnerischen Lösungen ermöglicht. Es ist keine künstlerische Verzichterklärung auf die künstlerische Verantwortung, denn das Computerprogramm bleibt nach wie vor Willensakt, und die Wahl der bildwürdigen Komposition die bestimmende freie Entscheidung des Künstlers. Informationen: http://www.museumdermoderne.at |
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