ARBÖ-Umweltpreis an Erdgas-Pionier Opel -"Siegerehrung" bei stark besuchter Autogala
im Studio 44 der österreichischen Lotterien
Wien (arbö) - Der vom ARBÖ verliehene "Große Österreichische Automobil-Preis
2005" wurde am Mittwoch (02. 11.) Abend bei der prominent besetzten ARBÖ-Autogala an VW für
den neuen Passat übergeben. Aus den Händen von ARBÖ-Präsident Prof. Dr. Herbert Schachter und
der designierten Vorstandsvorsitzenden von Siemens Österreich, Mag. Brigitte Ederer nahm VW-Markenvorstand
Dr. Georg Flandorfer diese begehrte Auszeichnung als beliebtestes Auto Österreichs entgegen.
Silber ging an BMW für die sportliche 3er Reihe und Bronze an Peugeot für den 1007. Das Besondere am
"Großen Österreichischen Automobil-Preis" des ARBÖ, der heuer zum 22. Mal vergeben wurde:
Er wird sowohl von einer Fachjury aus Motorjournalisten, Verkehrsexperten und Motorsportlern als auch von den Leserinnen
und Lesern des ARBÖ-Klubjournals FREIE FAHRT aus allen neuen Automodellen eines Jahres gekürt. Wirtschaftlichkeit,
Sicherheit, Umweltfreundlichkeit und Preiswürdigkeit lauten die Kernkriterien bei der Vergabe der Auszeichnung.
Der ARBÖ-Umweltpreis, der heuer zum 21. Mal vergeben wurde, ging diesmal an General Motors Austria für
die geleistete Pionierarbeit mit der Opel-Erdgas-Initiative. Überreicht wurde der ARBÖ-Umweltpreis von
der designierten Siemens-Chefin Mag. Ederer und ARBÖ-Generalsekretär Dr. Rudolf Hellar an Marcel de Rycker,
Vertriebsdirektor General Motors Austria.
In seiner traditionellen Festrede verwahrte sich ARBÖ-Präsident Prof. Dr. Schachter dagegen, Autofahren
zu einem Luxus werden zu lassen. Für die europaweit überhöhten Treibstoffpreise führte er den
derzeitigen deutschen Bundeskanzler und die künftige deutsche Bundeskanzlerin als "zwei unbedenkliche
Zeugen" ins Treffen, die das Verhalten der Mineralölindustrie unisono als "unethisch" bezeichnet
hatten. "Wir vom ARBÖ wenden uns gegen alle Planspiele und Forderungen, in Österreich zusätzlich
eine fahrabhängige PKW-Maut einzuführen, zumal bereits jeder fünfte Steuer-Euro von den Kraftfahrern
stammt". Sollte es allerdings europaweit zu einer fahrleistungsabhängigen PKW-Maut kommen, müssen
im Gegenzug die besitzabhängigen Steuern wegfallen, wie etwa die Normverbrauchsabgabe (NoVA) und die motorbezogene
Versicherungssteuer. Prof. Dr. Schachter: "Eine Mehrbelastung ist für die Autofahrer nicht mehr zumutbar".
Die Sicherheit auf Österreichs Straßen soll durch Bewusstseinsbildung und Verkehrsüberwachung erhöht
werden, betonte der ARBÖ-Präsident: "Wir haben nichts gegen Verkehrsüberwachung. Aber bitte
durch die Exekutive und überall dort, wo es gefährliche Stellen gibt und nicht dort, wo aus fiskalischer
Sicht am meisten zu holen ist. Der Staat darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Kopfgeldjägermentalität
und Privatsheriffs haben in einem Rechtsstaat nichts verloren". Je plausibler Gesetze und Vorschriften für
die Autofahrer seien, desto eher würden sie auch eingehalten. Wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung an übersichtlichen
Straßen von 70 auf 50 gesenkt wird, werde das diese Plausibilität nicht erhöhen, fügte der
ARBÖ-Präsident hinzu.
Was die technischen Möglichkeiten der Verkehrskontrolle anlangt, zeigte die designierte Vorstandsvorsitzende
von Siemens Austria Mag. Brigitte Ederer künftige Entwicklungen auf: Mit dem europäischen Satellitensystem
Galileo sollen ab 2008 die technischen Voraussetzungen für flexible Mauten gegeben sein, da Autos dann "auf
den Meter genau" geortet werden können. Siemens hat bereits ein digitales Radar entwickelt, mit dem Temposünder
gleich online ins Computersystem der Polizei eingespeist werden, sodass sie zu Hause bereits das Straf-E-Mail der
Polizei vorfinden.
Gemeinsam mit Partnern baut Siemens ein Kommunikationsnetz zwischen Autos auf, bei dem Autos gleichzeitig Empfänger,
Vermittler und Sender von Signalen werden. So wird momentan gemeinsam mit der ASFINAG und dem Feuerfahrzeughersteller
Rosenbauer erprobt, wie bei einer Tunnelkatastrophe Bilder über das Geschehen im Tunnel direkt in die Einsatzfahrzeuge
eingespeist werden können, damit die Retter schneller und gezielter helfen können. |