Kräuter:
FACC-Standortentscheidung beschäftigt Parlament
Kräuter-Anfrage an "steirischen" Wirtschaftsminister
Wien (sk) - SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter kündigte am Montag (31. 10.)
gegenüber dem Pressedienst der SPÖ im Zusammenhang mit der umstrittenen FACC- Standortentscheidung noch
für diese Woche eine parlamentarische Anfrage an den steirischen Wirtschaftsminister Martin Bartenstein an.
Kräuter: "Ich werde die Vorgänge und Abläufe der Entscheidung ganz genau hinterfragen. Sollten
parteipolitische Gründe eine Rolle gespielt haben oder Bank-Interessen im Vordergrund gestanden sein, hat
der Wirtschaftsminister mit schweren politischen Zeiten zu rechnen."
Kräuter bezieht seine Anfrage auf öffentliche Aussagen von FACC-Miteigentümer Hannes Androsch, wonach
eine Ansiedlung des neuen Werkes in Fohnsdorf um "einige Millionen billiger" als in Oberösterreich
gewesen wäre, da sich die geplante steirische Landesholding daran beteiligt hätte. Kräuter: "Wenn
sich herausstellen sollte, dass einerseits die ÖVP in der Steiermark das Projekt einer Landesholding nach
außen mitträgt, dann aber hinterrücks der steirische ÖVP-Wirtschaftsminister Bartenstein einzelne
Projekte dieser Holding verhindert, ist das erste ganz große steirische Wahlkampfthema für die Nationalratswahl
am Tisch."
Viel Verständnis zeigt Kräuter für die von der Gemeinde Fohnsdorf angekündigte Klage gegen
FACC. Neben dem finanziellen Schaden der Gemeinde durch den Ankauf teurer Grundstücke für das neue FACC-Werk
im Vertrauen auf Aussagen der ÖVP vor den Wahlen "sei auch ein" Imageschaden der Region zu beklagen.
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Grillitsch: Neuer steirischer Brauch unter Voves
Haltlose Diffamierungskampagnen und Wählertäuschungsaktionen sollen vom Versagen
der SPÖ ablenken
Wien (övp-pk) - Der obersteirische Nationalrat Fritz Grillitsch wies am Montag (31. 10.)
die Angriffe von SPÖ- Rechnungshofsprecher Kräuter gegen Wirtschaftsminister Martin Bartenstein im Zusammenhang
mit FACC entschieden zurück: "Es scheint zum neuen steirischen Brauch unter Landeshauptmann Voves zu
gehören, dass die Sozialisten mit haltlosen Diffamierungskampagnen und Wählertäuschungsaktionen
vom Versagen ihrer eigenen Politik abzulenken versuchen."
"Unwahre Behauptungen, wie jene gegen den Wirtschaftsminister werden aber auch durch oftmaliges Wiederholen
nicht wahrer. Kräuter hätte nur in der 'Kleinen Zeitung' nachlesen müssen, bevor er solche Äußerungen
tätigt. Denn dort hat das Büro Bartenstein klargestellt, dass die Entscheidung für Oberösterreich
eine eigenständige Entscheidung des Unternehmens FACC war", sagte Grillitsch.
Grillitsch zeigte sich vom "niveaulosen Vorgehen der Sozialisten" wenig überrascht: "Wer wie
die SPÖ jahrzehntelang politischen Einfluss auf Wirtschaftsunternehmen genommen hat, kann sich wohl nur schwer
vorstellen, dass Entscheidungen in Konzernen ohne politische Einflussnahme fallen." Grillitsch forderte Kräuter
auf, seine Parteifreunde - etwa Hannes Androsch, der für den AT&S- Abzug aus Fohnsdorf verantwortlich
sei, oder den Fohnsdorfer Bürgermeister Straner - in die Pflicht zu nehmen.
Die "scheinheilige Dreifaltigkeit Voves, Straner und Androsch" habe noch vor der Wahl behauptet, dass
FACC das sicherste Projekt in der Region sei. Kräuter versuche, sich auf Kosten einer gesamten Region parteipolitisch
zu profilieren. "Denn für den Imageschaden der Region, den Kräuter nun bejammert, ist ganz alleine
der SPÖ- Politstil mit ständigem Krankjammern und Schlechtreden verantwortlich", so Grillitsch abschließend. |