Bildungspolitik – Integration  

erstellt am
14. 11. 05

 Niederwieser: Verteilung der Schüler nichtdeutscher Muttersprache erfordert flexible Zuteilung von Lehrern
Wien (sk) - SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser bekräftigt angesichts der APA-Berichterstattung über die Verteilung der Schüler nichtdeutscher Muttersprache – "damit hat das Journalistenteam der APA erarbeitet, was die Bildungsministerin nicht zustande brachte" – seine Unterstützung der Forderung der Landeshauptleute nach zusätzlichen Begleitlehrern für die Sprachförderung. In Form eines parlamentarischen Antrags wird Niederwieser die Regierungsparteien mit der Forderung der Länder konfrontieren. "Es wird sich zeigen, ob die ÖVP bereit ist, ihre Ankündigungen auch umzusetzen", so Niederwieser.

Der SPÖ-Bildungssprecher kritisierte die Versäumnisse des Bildungsministeriums: Die letzten verfügbaren Daten des Ministeriums stammen aus dem Schuljahr 2002/2003. "Ministerin Gehrer investiert offensichtlich lieber in teure Zeitungsinserate und Selbstbeweihräucherung als in eine fundierte Datenbank", so Niederwieser.

Mit den nun vorliegenden Daten der APA werde deutlich, dass der fixe Aufteilungsschlüssel im Zahlenverhältnis Lehrer – Schüler völlig unbrauchbar und ungerecht sei. Die Ressourcen müssten nach objektiven Kriterien zugeteilt werden und verschiedene Erschwernisse, etwa ein besonders hoher Anteil von Kindern nichtdeutscher Muttersprache, berücksichtigt werden. Auch eine ganztägig geführte Schule werde mehr Lehrer brauchen als eine halbtägige.

Niederwieser betonte die Bedeutung speziell einer fairen Aufteilung von Lehrern auf die Schulen und generell einer bestmöglichen Betreuung und Ausbildung der jungen Menschen. Als Warnung für die Benachteiligung einer Gruppe von Jugendlichen sollten die Verhältnisse in Frankreich gelten. "Der Aufwand für die Investition in eine ausreichende Anzahl von Lehrern steht in keinem Verhältnis mit den Folgen von sozialen Unruhen", so Niederwieser. Bedauerlicherweise seien mit dem Schulpaket II keine entsprechenden Schritte gesetzt worden.

 

 Amon: Im Gegensatz zur SPÖ begrüßen Schulpartner das Schulpaket II
Wien (övp-pk) - Mit seinen heutigen Aussagen beweise SPÖ-Bildungssprecher Niederwieser einmal mehr, "dass die SPÖ einfach nicht bereit ist, ihre destruktive Haltung in entscheidenden Bereichen aufzugeben und stattdessen weiter im Schmollwinkel verharrt", sagte ÖVP- Bildungssprecher Werner Amon am Freitag (11. 11.).

Es sei hinlänglich bekannt, dass die SPÖ das Nein-Sagen zum politischen Programm erhoben habe: "Es ist aber bedenklich, dass die Sozialdemokraten nicht bereit sind, positive Entwicklungen, wie sie von Bildungsministerin Gehrer gesetzt werden, anzuerkennen", sagte Amon. Dies sei auch deshalb bezeichnend, weil es von den Schulpartnern durchwegs positive Reaktionen auf das Schulpaket II, in dem insbesondere die frühe Sprachförderung ein Schwerpunkt sei, gebe.

Nicht weiter überraschend sei daher, so Amon, dass Niederwieser im Auftrag von SPÖ-Chef Gusenbauer wieder einmal Nein sage, "weil es die einfachste Form der Oppositionspolitik ist, gute Vorschläge einfach abzulehnen", so der ÖVP-Bildungssprecher abschließend.
     

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