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Bundeskongress der Grünen |
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erstellt am
14. 11. 05
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Van
der Bellen: Warnung vor Schüssel-Strache
Innsbruck (grüne) - Bundessprecher Alexander Van der Bellen hat zu Beginn des Bundeskongresses
in Innsbruck scharfe Kritik an der schwarz-orangen Regierung geübt und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel
(V) vor einer Koalition mit der FPÖ von Heinz-Christian Strache gewarnt. Alle WählerInnen beim bundesweiten
Urnengang 2006 sollten sich die Frage stellen, "ob nicht dann sieben Jahre Schüssel-Haider genug sind
und ob man nicht vier Jahre Schüssel-Strache verhindern" müsse.
Die ÖVP-BZÖ-Regierung sei jedenfalls "total außer Tritt". Nach sechs Jahren schwarz-blau-oranger
Koalition gebe es in vielen Bereichen "unerträgliche" Zustände. Die Armut sei gewachsen. Über
eine Million ÖsterreicherInnen verfügten über ein Einkommen, das unter dem Existenzminimum liege.
500.000 Personen seien in einer verfestigten Armut, "da stellt das Loch im Pullover schon ein ernsthaftes
Problem für die Familie dar". Deshalb sei eine Grundsicherung ein erster Schritt zur Bekämpfung
dieser Armut. "Die Grundsicherung von 800 Euro monatlich schafft nicht nur mehr Gerechtigkeit, sondern die
schafft auch Freiheit".
In der Bildungspolitik ortete Van der Bellen massive Versäumnisse von Ministerin Elisabeth Gehrer (V). Es
gebe keine Konzepte gegen die Leseschwäche bei 18.000 SchulabgängerInnen im Jahr. Das bedeute, dass in
den sechs Jahren Schüssel-Haider 108.000 SchülerInnen zu einer weiteren Risikogruppe in Richtung Armut
gehörten. "Es scheint der Regierung egal zu sein, dass man da dahintümpelt". Eine "Illusion"
sei jedenfalls zu behaupten, dass Bildung nichts koste. "Es muss Schluss sein mit dem Kaputtsparen unserer
Schulen".
Scharfe Kritik gab es vom Bundessprecher neuerlich an Strache. Wenn er von Nationalratspräsident Andreas Khol
(V) wegen seiner Wortwahl - "Hassprediger" - gerügt werde, nehme er dies zur Kenntnis. Er müsse
dann aber Khol und auch Schüssel fragen, was sie zur "frechen Anmaßung" von Strache sagen,
der im Wiener Wahlkampf eine christliche Mehrheit gegen eine moslemische Minderheit ausspielen wolle, der "Zwietracht
und Feindschaft" gesät habe. "Warum soll ich Strache nicht als Hassprediger bezeichnen?", so
Van der Bellen. Es gehe nicht an, 100.000 Menschen in Wien zu kränken und zu beleidigen. Der Bundessprecher
zu Khol: "Meine Wortmeldung gibt zu Stirnrunzeln Anlass. Aber das Schweigen des Schweigekanzlers ist Ihnen
kein Wort wert?".
Als besonders "pervers" verurteilte Van der Bellen die Idee der Regierung, dass ausländische Kinder
mit einem Fünfer in der Schule nicht die Staatsbürgerschaft erhalten sollten. In der Zwischenzeit sei
dies zwar vom Tisch, aber dass man überhaupt auf so einen Plan kommen könne, sei absurd. Er selbst habe
als 15-Jähriger in Tirol die Staatsbürgerschaft erhalten. "Ich war damals Gott sei Dank in der Schule
gut. Aber im Jahr darauf hatte ich in Darstellende Geometrie Probleme, die gelöst wurden. Wenn das nicht der
Fall gewesen wäre, hätte man auf so ein Talent wie mich verzichtet", meinte Van der Bellen.
Glawischnig weist Anbiederung an ÖVP zurück
Die stv. Bundes- und Umweltsprecherin Eva Glawischnig bezeichnete auf dem Bundeskongress als "definitives
Ziel", dass die Grünen im Fall einer Regierungsbeteiligung die Studiengebühren abschaffen würden.
Von der ÖVP grenzte sich Glawischnig entschieden ab. Aufhorchen ließ sie bei ihrer Antwort auf die Frage
während des Hearings, wen die Grünen als Kanzler wählen würden. Dabei schloss sie nicht aus,
dass die Grünen im Falle des Erreichens des Dritten Platzes selbst den Kanzler stellen könnten.
Glawischnig: "Man wird die Kanzlerin, den Kanzler bekommen, der/die gezwungen ist, grüne Politik umzusetzen.
Wenn das nicht erwünscht ist, unsere vernünftigen Wege zu gehen, dann eben nicht, dann bleiben wir in
Opposition. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass der Dritte den Kanzler stellt. Überraschungen gibt
es immer".
Scharf kritisierte Glawischnig die Frauenpolitik der Regierung. "Sechs Jahre lang haben sie keinen Finger
gerührt, die Situation der Frauen zu verbessern. Sie haben Felsbrocken auf den Weg gelegt, mit Steuer- und
Pensionsreform". Und die "erste Aktivität von Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (V) ist kläglich
gescheitert, nämlich die Umtextung der Bundeshymne". Der Volkspartei warf Glawischnig vor, den "Oberlehrer
der Nation" zu spielen und Zensuren zu verteilen. "Es wird Zeit, dass die Bevölkerung Zensuren verteilt".
Bundessprecher Alexander Van der Bellen hatte zuvor ebenfalls die Untätigkeit der Regierung bei der Frauenpolitik
bemängelt. "Die Regierung hat eine Leidenschaft - sie sucht immer nach Ländern innerhalb der EU,
oder in der Welt, wo es noch schlechter ist als in Österreich". Im Frauenbereich "wird das bald
nicht mehr gelingen, da sind wir schon am unteren Ende der EU-25".
Van der Bellen war zum dritten Mal als Spitzenkandidat angetreten. Beim ersten Mal 1998 für die Nationalratswahl
1999 hatte er 89,4 Prozent der Stimmen erreicht, beim zweiten Mal 2002 waren es 95,2 Prozent gewesen. In beiden
Fällen hatte es aber keinen Gegenkandidaten wie diesmal gegeben. |
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Lopatka: Nur ÖVP ist Garant für nachhaltige Zukunftssicherung
Wien (övp-pk) - "Nur die ÖVP ist die politische Kraft in Österreich, die gleichzeitig
Garant für eine gute Finanz- und Wirtschaftspolitik und die nachhaltige Absicherung unseres guten Sozial-
und Gesundheitssystems ist", sagte ÖVP-Generalsekretär Dr. Reinhold Lopatka am Samstag (12. 11.).
Bei den Grünen fehle jedes klare Zukunftskonzept, das habe der Bundes- kongress klar aufgezeigt, so Lopatka:
"Nur wenn durch die Sicherung des leistungsstarken Wirtschaftsstandortes Österreich Arbeitsplätze
geschaffen werden, hat unser international gelobtes Sozial- und Gesundheitssystem auch für kommende Generationen
bestand."
Während Van der Bellen & Co. ihren "politischen Dämmerzustand" nur kurzzeitig für
den Bundeskongress in Innsbruck unterbrochen hätten, arbeite die ÖVP seit fünf Jahren erfolgreich
für Österreich: Der ÖVP-Generalsekretär nannte die Pensionsreform, als eine entscheidende Maßnahme
zur Grundsicherung und zur Bekämpfung der Armut. Daneben seien die Sozialleistungen für Familien weiter
ausgebaut worden, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken. Die Qualifizierungsoffensive sei
ein weiter von vielen Mosaiksteinen für die Verbesserung der Chancen am Arbeitsmarkt.
"Das alles haben die Grünen verschlafen. Was die Ideenlosigkeit und die Abstinenz von Team, Themen und
Konzepten betrifft, so haben sich die Grünen bei ihrem Bundeskongress wie eine visionslose linke Sektion der
SPÖ präsentiert, der in Wirklichkeit die Kraft zur Zukunftsgestaltung fehlt", so Lopatka abschließend. |
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Cap: Woran ist man bei den Grünen eigentlich?
Wien (sk) - "Verlässlichkeit in der Sache und Konsequenz in der Haltung" vermisst
der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Josef Cap bei den Grünen. Aufgeschreckt durch enttäuschende
Wahlergebnisse würden die Grünen mit ihrem Bundessprecher Van der Bellen wieder einmal eine taktische
Wende vornehmen und diesmal zur ÖVP auf Distanz gehen, so Cap Samstag (12. 11.) gegenüber dem Pressedienst
der SPÖ. Eine Distanzierung, die allerdings nicht sehr glaubwürdig sei.
Cap erinnerte daran, dass Van der Bellen schon einmal die Abschaffung der Studiengebühren und den Ausstieg
aus den Eurofightern als nicht notwendige Bedingungen für eine Koalition genannt und sich damit an die ÖVP
angebiedert hatte. "Für die Menschen bleibt daher der Eindruck, dass die Grünen nicht wirklich wissen,
was sie wollen. Wer definitiv keine Studiengebühren will, wer den Ausstieg aus dem sündteuren Eurofighter-Vertrag
will, wer konkrete Modelle für mehr Beschäftigung und soziale Gerechtigkeit will, der ist bei der SPÖ
am besten aufgehoben", so Cap in Reaktion auf den Grünen Bundeskongress. |
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Scheuch: "Konstruktiverer" Flügel der Grünen gerät immer
mehr unter Druck
Wien (bzö) - "Der heutige matte Auftritt von Alexander Van der Bellen beim Bundeskongress
zeigt, dass der Grünen Chef zwischen dem Druck der linken Fundis und dem Traum vom Vizekanzler eingefangen
ist", stellte Bündnissprecher DI Uwe Scheuch am Samstag (12. 11.) in einer Reaktion fest.
Scheuch wies darauf hin, dass die Grünen offensichtlich aufgrund des für sie unerwartet schlechten Abschneidens
bei den Landtagswahlen auf eine Führungskrise hinsteuern würden. "Insbesondere in der Wiener Landesgruppe
haben die linken Fundis das Ruder übernommen. Auch bundesweit gerät der "konstruktivere" Flügel
der Grünen immer stärker unter Druck. Hier sind gewisse Parallelen zu den früheren Schwierigkeiten
zwischen konstruktiven Kräften und Zerstörern bei der FPÖ nicht zu leugnen. Nur, dass diese bei
den Grünen schon vor einem möglichen Regierungseintritt auftreten", so der Bündnissprecher.
Zu der Kritik Van der Bellens an der Regierung sagte Scheuch, dass gerade BZÖ- Sozialministerin Ursula Haubner
für armutsgefährdete Personen viele konkrete Maßnahmen wie das Kinderbetreuungsgeld oder die Steuerentlastung
für Alleinverdiener und Alleinerzieher gesetzt habe. |
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Strache: Mit Van der Bellen in der Regierung drohen Wien bald Pariser Zustände
Wien (fpd) - "Die Serie von Wahlverlusten hat bei Herrn Van der Bellen offensichtlich
dazu geführt, dass er seine Nerven völlig weggeschmissen hat, anders sind bei einem Professor derartige
Ausritte wohl kaum zu erklären", stellt FPÖ-Obmann HC Strache in Reaktion auf den Grünen Bundeskongress
fest.
"Einmal mehr zeigt sich aber, dass mit Van der Bellen bzw. den Grünen in Regierungsverantwortung für
Wien bald Pariser Zustände zu erwarten sind. Eine "Politik der offenen Grenzen" und das Ausspielen
von Ausländern gegen Inländern, wie es Van der Bellen macht, bereiten genau die Saat auf, die zu den
derzeitigen Unruhen in und rund um Paris geführt haben", warnt Strache.
"Im Übrigen braucht sich der Herr Professor keine Sorgen zu machen. Es wird keinen Schüssel-Strache-Kurs
geben, denn die einzige Partei mit klarer Oppositions- und Kontrollansage ist die FPÖ. Jedenfalls ist es schon
beachtlich, mit welch Hirngespinsten hier versucht wird, wieder an ein paar Stimmen und damit näher an eine
schwarz-grüne Bundesregierung zu kommen. Für den Wähler ist die grüne Politik jedenfalls demaskiert,
daher erhalten Van der Bellen und Co von Wahl zu Wahl auch weniger Stimmen", sagt Strache. |
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