Innsbruck (universität) - Die Fa. PHOENIX Pharmagroßhandel AG & CoAG
zeichnete am 2. November in ihrer Mannheimer Konzernzentrale vier Forschergruppen mit dem PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis
aus. Erstmals seit Bestehen des mit je 5.000 Euro dotierten Preises ging dieser nach Österreich: Prof. Andreas
Bernkop-Schnürch und Dr. Judith M. Rollinger, beide aus dem Institut für Pharmazie der LFU Innsbruck,
wurden prämiert.
Zwei Forschergruppen aus dem Institut für Pharmazie der Leopold Franzens Universität erhielten diese
hohe Auszeichnung, die ein Zeichen für das international hohe Niveau der pharmazeutischen Forschung in Innsbruck
ist. Gerade in den letzten Jahren wurden an der Leopold Franzens Universität sehr gute Rahmenbedingungen für
die pharmazeutische Forschung geschaffen. Zahlreiche Forschungsaufträge aus der internationalen pharmazeutischen
Industrie, erste universitäre Spin-Off Unternehmen wie zum Beispiel AlcaSynn Pharmaceuticals GmbH, Inte:ligand
GmbH und ThioMatrix GmbH sowie zahlreiche wissenschaftliche Preise wie zuletzt der Phönix Preis zeigen, dass
sich die Schaffung dieser Rahmenbedingungen mehr als gelohnt hat.
Als innovativste Publikation aus der Kategorie Pharmazeutische Chemie wurde die von Dr. Judith M. Rollinger im
‚Journal of Medicinal Chemistry’ veröffentliche Arbeit prämiert. Gemeinsam mit den Koautoren Ariane Hornick,
Thierry Langer, Hermann Stuppner und Helmut Prast wird darin beschrieben, wie mit Hilfe von computerunterstützten
Methoden zielgerichtet pflanzliche Naturstoffe zur Therapie von Alzheimererkrankten aufgefunden werden können.
In vitro und in vivo Austestungen verifizierten die angewendete Strategie und brachten zwei viel versprechende
Arzneistoffkandidaten zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen zum Vorschein.
In der Kategorie Pharmazeutische Technologie wurde eine Publikation aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andreas
Bernkop-Schnürch ausgezeichnet, in der die Entwicklung und Effizienz einer neuen Generation polymerer Hilfsstoffe
beschrieben wird. Diese neuen Hilfsstoffe – so genannte Thiomere – ermöglichen es, Peptidwirkstoffe wie Insulin
in Zukunft in Form von Tabletten oder Nasensprays einnehmen zu können. Prof. Dr. Andreas Bernkop-Schnürch
konnte an der Preisverleihung in Mannheim nicht teilnehmen, da er fast zeitgleich in Innsbruck Vater seiner zweiten
Tochter ‚Annika’ wurde.
Die Verleihung des PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis 2005 feierte dieses Jahr sein 10-jähriges Jubiläum.
Eine vierköpfige Jury unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Kreuter (Institut für Pharmazeutische Technologie,
Universität Frankfurt) hat die eingereichten Arbeiten bewertet. Die Arbeiten mussten 2004 in einer deutsch-
oder englischsprachigen Fachzeitschrift veröffentlicht worden sein und werden je in den Kategorien Pharmakologie,
Pharmakognosie, Pharmazeutische Chemie und Pharmazeutische Technologie prämiert. Teilnehmen konnten alle wissenschaftlichen
MitarbeiterInnen pharmazeutischer Hochschulinstitute und Forschungsstellen aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz. |