Ex-Außenminister Jankowitsch wird 4köpfige externe Expertenkommission leiten
Wien (bmaa) - "Die Österreicher haben ein Anrecht auf ein sauberes, transparentes und klaglos
funktionierendes Visa - System. Das in der Praxis zu gewährleisten, ist mein Ziel. Ich habe die Parlamentsparteien
von meinen konkreten Maßnahmen zur restlosen Aufklärung der Visa -Vorwürfe informiert", sagte
Außenministerin Ursula Plassnik am Donnerstag (10. 11.) im Anschluss an die Sitzung des Außenpolitischen
Ausschusses im Parlament.
Dazu gehöre die Einsetzung einer externen Expertenkommission unter Leitung des ehemaligen Außenministers
Dr. Peter Jankowitsch. "Diese Kommission wird ihre Expertise und Erfahrung einbringen, damit alle Vorwürfe
aufgeklärt, allfällige Missstände abgestellt und das System auch für die Zukunft missbrauchsfester
gemacht werden kann", sagte die Außenministerin.
Neben Jankowitsch werden Dr. Hans Knitel, ehemaliger österreichischer Botschafter in Kroatien, Syrien und
Algerien, und 2 ehemalige Mitarbeiter des Außenministeriums mit langjähriger Konsular-Erfahrung, Emanuel
Helige und Robert Leu, den Vorwürfen im Visa- Bereich konsequent und vorbehaltlos nachgehen. "Sie werden
genau untersuchen, ob und wenn ja welche konkreten Missstande aktuell vorliegen", so Plassnik. Darüber
hinaus sollen Verbesserungsvorschläge erstattet werden, wie für die Zukunft ein missbrauchsfesteres System
geschaffen werden kann.
"Mir ist es wichtig, das öffentliche Vertrauen in die korrekte Abwicklung der Visa Vergabe durch die
Botschaften zu erhalten. Ich bin daher den unbestrittenen Experten unter Leitung des ehemaligen Minister Jankowitsch
dankbar, dass sie alle bestehenden internen Prüfungsmechanismen und Maßnahmen ergänzen werden",
sagte Plassnik.
Plassnik legte weiters dar, dass sich die derzeit in gerichtlichen Untersuchungen beanstandeten beiden Fälle
vor 2004 ereignet haben.
"Ich lasse als verantwortliche Ressortchefin nicht zu, dass meine Mitarbeiter kollektiv in Verdacht gezogen
werden. Sie leisten unter oft sehr schwierigen Bedingungen weltweit hervorragende Arbeit. Gerade im Visa- Bereich
sind sie - wie ihre Kollegen anderer Länder - den Beeinflussungsversuchen von Menschenschmugglern in besonderer
Weise ausgesetzt", sagte die Außenministerin.
"Ich werde daher keine schwarzen Schafe dulden. Allfällige Missetäter sind zu ermitteln und zur
Verantwortung zu ziehen. Hier kann es keine wie immer geartete "Toleranz" geben, schon gar nicht eine
Art falschen Korpsgeist", sagte die Außenministerin. |