Außenministerin Plassnik lädt zu prominent besetzter Islamkonferenz in Wien ein  

erstellt am
09. 11. 05

Hamid Karzai, Jalal Talabani und Mohammad Khatami unter den Teilnehmern
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik wird zu der am 14., 15. und 16. November 2005 in Wien stattfindenden Konferenz "Islam in a Pluralistic World" hochrangige Persönlichkeiten begrüßen.

"Die Beziehungen zwischen der muslimischen und der nicht-muslimischen Welt beherrschen den öffentlichen und den privaten Diskurs. In einer globalisierten Welt vermehren sich die Berührungspunkte zwischen den Kulturen und Zivilisationen. Gleichzeitig scheinen Misstrauen und Gewalt auf regionaler und globaler Ebene zuzunehmen, nicht zuletzt in Europa, wo eine steigende Anzahl muslimischer Bürger ihren gebührenden Platz in der Gesellschaft anstrebt. Diese Konferenz soll das gegenseitige Verständnis, den Dialog und die Kooperation zwischen den Kulturen und Religionen verstärken", so Plassnik.

Die feierliche Eröffnungsveranstaltung findet am 14. November um 17.30 Uhr in den Redoutensälen der Wiener Hofburg statt. Nach der Eröffnung durch Außenministerin Plassnik und einer Begrüßungsansprache durch Bundespräsident Heinz Fischer werden unter anderem der persönliche Vertreter des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Lakhdar Brahimi, sowie der Altpräsident der Islamischen Republik Iran, Mohammad Khatami, das Wort ergreifen.

In einem besonderen Teil dieses ersten Abends werden darüber hinaus der bekannte Anthropologe Jack Goody, der Politologe, Soziologe und Islamexperte Gilles Kepel, sowie die Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 2003, Shirin Ebadi, zu Wort kommen.

Am 15. November finden in den Redoutensälen insgesamt vier Podiumsdiskussionen statt:

TeilnehmerInnen der ersten Vortragsrunde, die um 9 Uhr unter der Leitung von Heinz Nußbaumer zum Generalthema "Islam in a Pluralistic World" beginnt, sind unter anderem der Präsident von Afghanistan, Hamid Karzai, der Präsident des Irak, Jalal Talabani, der Generalsekretär der Organisation der Islamischen Konferenz, Ekmeleddin Ihsanoglu und der stellvertretende Staatssekretär der USA für Europäische und Eurasische Angelegenheiten, Dan Fried. Die Gesprächsrunde wird von Außenministerin Plassnik eingeleitet.

Gudrun Harrer (Der Standard) moderiert ab 11.30 Uhr das erste Panel, das "Pluralism in the Muslim World: Unity and Diversity" zum Thema hat. Teilnehmer der Diskussion sind Hussain Al-Shahristani, stellvertretender Parlamentspräsident des Irak, Abdul Hamid Othman, Berater des Premierministers von Malaysia in islamischen Angelegenheiten, Adnan Pachachi, ehemaliges Mitglied des irakischen Regierungsrates und Vorsitzender der unabhängigen demokratischen Partei Iraks und Mahmoud Zakzouk, ägyptischer Minister für religiöse Angelegenheiten.

Das zweite Panel ab 15 Uhr wird von Rüdiger Lohlker, Professor für Islamwissenschaft am Institut für Orientalistik an der Universität Wien, geleitet. Zum Thema "Islam and the Role of the Individual in Society" diskutieren unter anderem Ekrem Dumanli, Chefredakteur der türkischen Zeitung "Zaman", der Anthropologe Andre Gingrich und Ibrahim Hamidi von der arabischen Zeitung "Al-Hayat" (Damaskus).

Ab 17 Uhr diskutieren unter dem Vorsitz von Siegfried Haas, Generalsekretär der Österreichischen Orient Gesellschaft Hammer-Purgstall, Tarek Mitri, seit kurzem Kulturminister des Libanon und ehemaliger Koordinator für interreligiöse Beziehungen im Weltrat der Kirchen (Genf), Richard Potz, Vorstand des Instituts für Rechtsphilosophie, Religions- und Kulturrecht der Universität Wien und der Erzbischof von Kirkuk (Irak), Louis Sako, zu dem Thema: "How to Organise Co-existence: Muslims in the Western World - Christians in the Muslim World".

Am 16. November findet ab 9.30 Uhr eine abschließende Diskussion unter der Leitung von Bert Fragner, Direktor des Instituts für Iranistik an der Universität Wien, zum Thema "Cultures in Conflict and Dialogue" statt. Teilnehmer sind unter anderem Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, Ahmed Taoufiq, Religionsminister von Marokko und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I (Istanbul).
     
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