Minister Bartenstein eröffnet „Austrian Showcase“ in Zagreb – Österreich bleibt wichtigster
Auslandsinvestor in Kroatien
Wien (pwk) - „In den Bereichen Infrastruktur und Umwelt sowie im Energiesektor herrscht in Kroatien
großer Nachholbedarf, vor allem im Hinblick auf die EU-Beitrittsverhandlungen“, sagte Walter Koren, Leiter
der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ, am Mittwoch (09. 11.) in Zagreb anlässlich
eines „Austrian Showcase“ zu diesen Themen. Alleine im Umweltbereich wird der Investitionsbedarf auf rund sieben
Milliarden Euro geschätzt.
Der „Austrian Showcase“, eine Präsentationsplattform für österreichische Unternehmen vor kroatischem
Fachpublikum, wurde von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein und seinem kroatischen Amtskollegen, Branko Vukelic,
eröffnet. Es ist eine gemeinsame Veranstaltung von WKÖ und Wirtschaftministerium im Rahmen der Internationalisierungsoffensive
„go international“. Der „Austrian Showcase“ dient zur Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen. Die Außenhandelsstelle
Zagreb sprach gezielte Einladung an kroatische Firmen und Fachleute aus den Bereichen Infrastruktur, Umwelt und
Energie aus, um sie mit den 20 teilnehmenden österreichischen Unternehmen aus diesen Sektoren zusammenzubringen.
Neben Firmenvertretern waren auch Entscheidungsträger der Stadt Zagreb, des Wirtschaftsministeriums und des
Fonds für Umweltschutz anwesend, die über aktuelle Projekte referierten. Die Veranstaltung in Zagreb
ist ein Teil des Kroatienschwerpunkt-Programms der AWO. Heuer fanden schon „Austrian Showcases“ in Dubrovnik, Split,
Zadar und Rijeka statt sowie am 25. Oktober ein Kroatien-Tag in der WKÖ in Wien, an dem 200 österreichische
Unternehmen teilnahmen.
Koren betonte, dass Kroatien schon seit Jahren zu den wichtigsten Handelspartnern Österreichs in Ost- und
Südosteuropa gehört und die Beziehungen durch die jetzt aufgenommenen EU-Beitrittsverhandlungen sicher
noch vertieft werden: „Nicht nur für Kroatien, sondern auch für die österreichische Wirtschaft wird
das ein ‚Meilenstein’ in der Intensivierung unserer bilateralen Beziehungen sein – wir, die WKÖ haben den
EU-Beitritt Kroatiens stets unterstützt.“ Die österreichische EU-Präsidentschaft im 1. Halbjahr
2006 solle den Fortschritt der EU-Verhandlungen positiv beeinflussen. Österreich und Kroatien sind bereits
jetzt wirtschaftlich eng verflochten. Die Exporte legten 2004 um 18% auf 1,2 Mrd. Euro und die Importe sogar um
45% auf 584 Mio. Euro zu. Mit einem Investitionsvolumen von ca. 3,1 Mrd. US-Dollar und einem Anteil von 25% aller
Auslandinvestitionen ist Österreich mit Abstand der größte Auslandsinvestor in Kroatien - gefolgt
von Deutschland, den USA, Holland und Italien. Die österreichische Präsenz erstreckt sich beinahe auf
alle Sektoren. Österreichische Unternehmen schätzen die strategisch günstige Lage, die hohe Qualität
und Motivation der Arbeitskräfte und die wirtschaftliche Dynamik.
Nicht nur die gegenseitigen Handelsbeziehungen boomen auch die makroökonomische Daten zeigen einen nachhaltigen
Aufwärtstrend der kroatischen Wirtschaft. Kroatien zählt zu den wachstumsstärksten Ländern
Europas, gleichzeitig konnte die Inflation auf niedrigem Niveau gehalten werden. Wehrmutstropfen ist aber nach
wie vor die hohe Arbeitslosigkeit: (BS)
BIP-Wachstum 2004: 3,8%; Prognose 2005: 3,5 – 4%; 2006: 3,6 – 4,1%
Inflation 2004: 2,7%; Prognose 2005: 2,3 – 2,8%; 2006: 2,2 – 2,6%
Arbeitslosigkeit 2004: 13,7%; Prognose 2005: 13,5%; 2006: 13% |