Martti Ahtisaari und Albert Rohan leiten Verhandlungen zum künftigen Status des Kosovo –
Stefan Lehne zum EU-Vertreter ernannt
Wien (bmaa) - Der Sicherheitsrat wird dieser Tage die Nominierung des früheren finnischen Staatspräsidenten
Martti Ahtisaari zum Kosovo-Sondergesandten von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, sowie des ehemaligen Generalsekretärs
im österreichischen Außenministerium, Botschafter Albert Rohan, zu dessen Stellvertreter bestätigen.
Schon heute haben die EU-Außenminister in Brüssel mit Ahtisaari beraten. Sie haben auch den österreichischen
EU-Spitzenbeamten Stefan Lehne zum EU-Vertreter für den Statusprozess ernannt, um eine möglichst enge
Zusammenarbeit zwischen der EU und der UNO zu gewährleisten, nimmt doch die EU eine zunehmend wichtige Rolle
im Kosovo ein.
"Mit diesen Entscheidungen werden sich erfahrene Vermittler der schwierigen Kosovo- Verhandlungen annehmen",
sagte Außenministerin Ursula Plassnik. "Präsident Ahtisaari genießt durch seine erfolgreichen
Vermittlungstätigkeiten - von Namibia bis Aceh - in der Staatengemeinschaft einen ausgezeichneten Ruf und
ist ein angesehener Netzwerker. Im Kosovo-Konflikt hatte er schon 1999 eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen
zur UNO-Sicherheitsratsresolution 1244, die den Weg zur Beendigung der Kampfhandlungen ebnete und überdies
die wesentliche rechtliche Grundlage für die nunmehrigen Verhandlungen über den künftigen Status
des Kosovo darstellt."
"Mit Botschafter Rohan wird ihm ein herausragender Kenner der Region zur Seite stehen. Albert Rohan war einer
der ersten, die vor dem drohenden Kosovo-Konflikt gewarnt hatten. Auch nach der Wende in Belgrad vor 5 Jahren hat
er früh den Dialog mit den demokratischen Kräften in Serbien und Montenegro gesucht. Er hat entscheidend
dazu beigetragen, dass sich die Beziehungen Österreichs zu Serbien-Montenegro seitdem so dynamisch entwickeln
konnten."
"Stefan Lehne hat als führender Mitarbeiter von Javier Solana entscheidend zur Lösung der Konflikte
in Südserbien und Mazedonien beigetragen. Auch er hat enorme Erfahrungen in Verhandlungsprozessen und eine
beeindruckende Lokalexpertise einzubringen."
"Wir werden Präsident Ahtisaari und Botschafter Rohan unsere bestmögliche Unterstützung zukommen
lassen - auch in unserer Eigenschaft als künftiger EU-Vorsitz. Darüber habe ich Präsident Ahtisaari
bei einem Gespräch am Rande der UNO-Generalversammlung im September informiert. Stefan Lehne wird die enge
Kooperation zwischen der EU und der UNO gewährleisten", so Plassnik weiter.
Österreich genießt heute überall in der Region Vertrauen und wird als Ort der Begegnung und des
Dialogs geschätzt. So fanden die ersten Direktgespräche auf politischer Ebene zwischen Belgrad und Pristina
im Jahr 2003 ebenso in Wien statt wie zuletzt ein Ministertreffen zur Dezentralisierungsfrage im September 2005.
In den letzten beiden Jahren hat sich Österreich besonders mit Initiativen zur Dezentralisierung sowie zur
Stellung der Religionsgemeinschaften und zum Schutz religiöser Stätten in die Kosovo-Diskussionen eingebracht.
Diese Aspekte werden wichtige Elemente zur Schaffung eines friedlichen und multi-ethnischen Kosovo, in dem alle
Volksgruppen ihre Identität leben können, darstellen. |