Brüssel (europarl) - Die Europäische Kommission und das chinesische
Finanzministerium haben einen Regulierungsdialog über Fragen der öffentlichen Beschaffung vereinbart.
Besiegelt wurde dies am 2. November 2005 in Peking mit der Unterzeichnung eines entsprechenden Briefwechsels durch
den Generaldirektor für Binnenmarkt und Dienstleistungen bei der Europäischen Kommission Alexander Schaub
und den Staatssekretär im chinesischen Finanzministerium Zhang Hongli.
Der Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen Charlie McCreevy kommentierte die Vereinbarung mit den
Worten: „Es freut mich sehr, dass ein Dialog zwischen China und der EU über die Beschaffungen der öffentlichen
Hand in Gang gesetzt wird. Damit verstärken wir die Zusammenarbeit in einem Bereich, der für beide Seiten
wirtschaftlich wichtig ist. Auf dem Wirtschaftsgipfel zwischen der EU und China im September dieses Jahres waren
wir uns einig über die Wichtigkeit transparenter Entscheidungen in Handelsfragen und darüber, dass es
in unserer beider Interesse liegt, ein positives Geschäftsumfeld zu schaffen, das anhaltendes Wirtschaftswachstum
und Wohlstand gewährleistet.“
Der Dialog zwischen den zuständigen Regulierungsstellen in China und der Europäischen Kommission zielt
zum einen auf die Schaffung eines Konsultations- und Diskussionsforums; zum anderen soll damit die Sachkompetenz
der chinesischen Seite auf dem Gebiet der Beschaffungspolitik erweitert werden.
Es geht darum, das gegenseitige Verstehen zu fördern und zu erreichen, dass die beiden Seiten einander besser
über geplante politische, gesetzgeberische und sonstige Maßnahmen informieren. Gleichzeitig sollen der
Austausch und die Zusammenarbeit zwischen China und der EU auf dem Gebiet der Beschaffungspolitik und des Vergaberechts
verbessert werden.
Im Dialog werden Fragen von gemeinsamem Interesse erörtert, Erfahrungen ausgetauscht und neue Entwicklungen
bei der Gesetzgebung und der Anwendung von Vorschriften auf dem Gebiet der öffentlichen Beschaffung verfolgt
(wozu auch die elektronische Auftragsvergabe zählt). Der Dialog beschränkt sich allerdings nicht auf
China und die EU; er trägt auch internationalen Ansätzen wie dem WTO-Übereinkommen über das
öffentliche Beschaffungswesen Rechnung. |