Österreichweite Handymastenlösung, mehr Geld für Hochwasserschutzbauten und rasche
Maßnahmen für besseren Uni-Zugang österreichischer Studenten
Linz (lk) - In der Stadtgemeinde Hermagor in Kärnten hat am Freitag, 4. November 2005, die Landeshauptleutekonferenz
getagt und sich unter anderem mit folgenden Themen befasst:
Mehr Geld für Hochwasserschutzbauten
Die Landeshauptleute haben ihre bereits einmal aufgestellte Forderung unterstrichen, die Dotation für
den Schutzwasserbau in den Bundes- und Landesbudgets deutlich anzuheben. Damit sollen die Schutzwasserbauten, die
sich aufgrund der Hochwässer der letzten Jahre als notwendig erwiesen haben, rasch realisiert werden können.
Die Länder verlangen diesbezüglich Verhandlungen mit dem Bund, berichtet Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.
"Ich habe großes Verständnis für die Menschen, die die rasche Realisierung der inzwischen
projektierten Schutzwasserbaumaßnahmen verlangen. Bisher ist noch keinerlei Verzögerung eingetreten,
da die Projekte erst geplant werden mussten. Aber ab Mitte des nächsten Jahres muss es sowohl vom Bund als
auch von den Ländern zusätzliche Gelder geben, damit sie rasch realisiert werden können. Da reicht
die übliche Jahresdotierung bei weitem nicht aus, wir werden eine Verdoppelung der Mittel brauchen",
betont Pühringer.
Auf Landesebene wurde entsprechend vorgesorgt. Die Landeshauptleutekonferenz verlangt diese budgetäre Aufstockung
nun auch vom Bund, da im Schutzwasserbau
eine gemeinsame Finanzierung gesetzlich verankert ist.
Österreichweite Handymastenlösung
Die in Niederösterreich ausgehandelte Handymastenlösung zwischen Land und Mobilfunkbetreibern
soll auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt werden, wobei natürlich auf die Besonderheiten der Städte
Rücksicht genommen werden muss, lautet eine weitere Forderung der Landeshauptleute.
Es wäre nicht einzusehen, wenn die offensichtlich technisch möglichen Standortreduzierungen nicht in
allen Bundesländern realisiert würden. Der Eingriff in die Natur muss bei derartigen Maßnahmen
so gering wie möglich gehalten werden. Die Landeshauptleute verlangen daher die Übertragung des niederösterreichischen
Modells auf alle Bundesländer, so Pühringer.
Länder verlangen Beteiligung des Bundes beim Heizkostenzuschuss
Einstimmig fordert die Landeshauptleutekonferenz, dass sich der Bund am Heizkostenzuschuss der Länder
für sozial Bedürftige mit 50 % beteiligt. "Es wäre nur gerecht, da der Bund Hauptnutznießer
der erhöhten Mineralölsteuereinnahmen und außerdem an der OMV beteiligt ist, die durch den hohen
Rohölpreis weitaus bessere Gewinne schreiben kann," erklärt der Landeshauptmann.
Die LH-Konferenz erinnert auch daran, dass sich der Bund bereits 2001 mit dieser Begründung an einem Heizkostenzuschuss
beteiligt hatte. Es sei nicht einzusehen, dass die Länder diesen Beitrag alleine finanzieren sollen.
Für EU-Regionalförderung auch nach 2007
Die Landeshauptleute appellieren an die österreichische Bundesregierung, sich dafür einzusetzen,
dass in die wirtschaftlich benachteiligten Gebiete - insbesondere in die Grenzgebiete - auch nach 2007 Regionalförderungsmittel
der Europäischen Union fließen. Der Bund solle sich bei der Fixierung der Förderrichtlinien und
der Förderkulisse insbesondere für die Grenzräume einsetzen, die fast ausschließlich Ziel
1-Fördergebiete als unmittelbare Nachbarn haben und mit diesen im wirtschaftlichen Wettbewerb stehen, so die
LH-Konferenz.
"Für Oberösterreich bedeutet dies, dass vor allem die Grenzgebiete des Mühlviertels auch ab
2007 attraktive Regionalförderungen bekommen sollen. Sonst wäre eine ungerechtfertige und benachteiligende
Wettbewerbssituation mit Südböhmen gegeben", präzisiert Pühringer.
Rasche Neuregelung für den Uni-Zugang österreichischer Studierender
Die derzeitige Situation insbesondere für Erstsemestrige an medizinischen Universitäten, aber
auch in anderen Bereichen, ist unzumutbar. Die Landeshauptleute fordern daher den Bund auf, rasch rechtskonforme
Lösungsmöglichkeiten unter Beachtung des EU-Rechts für den Uni-Zugang österreichischer Studierender
vorzulegen. "Die derzeitige durch die EuGH-Entscheidung herbeigeführte Situation ist unbefriedigend.
Wir fordern daher, dass bis spätestens Beginn des Sommersemesters am 1. März 2006 eine Regelung gefunden
wird", so Pühringer abschließend. |