WK-Spartenobmann Gabriel Obernosterer und LH Jörg Haider verfolgen für den Tourismus
ein gemeinsames Ziel
Klagenfurt (lpd) - Neukunden und zusätzliche Nächtigungen für Kärnten soll die
Tourismus-Marketingoffensive 2006 bringen, die am Montag (21. 11.) von Tourismusreferent Landeshauptmann Jörg
Haider, Kärnten Werbung-Geschäftsführer Werner Bilgram und Wirtschaftskammer-Spartenobmann Gabriel
Obernosterer in Klagenfurt präsentiert wurde. 1,7 Mio. Euro werden dafür aufgewendet und sollen
direkt den heimischen Tourismusbetrieben zugute kommen. Die Offensive wird ergänzend zur Hauptkampagne durchgeführt
und die Schwerpunkte auf dem italienischen und deutschen Markt setzen.
Laut dem Landeshauptmann wird Kärnten vor allem auf seinem touristischen Kernmarkt Deutschland "Flagge
zeigen". Wegen seiner wirtschaftlichen Entwicklung werde Deutschland zwar noch "Sorgenkind" bleiben,
doch man dürfe sich von diesem wichtigen Markt nicht zurückziehen. Großes Gästepotential gebe
es aber auch im Nachbarland Italien. Als aktuelle Projekte nannte Haider den gemeinsamen Schipass Kärntens
und Friaul-Julisch Venetiens sowie die Naßfeld-Seilbahn von Pontebba aus, deren Finanzierungsstruktur nun
endgültig geklärt sei.
Zusätzliche Mittel für die Tourismuswerbung stehen auch durch das Finanzpaket für den ländlichen
Raum zur Verfügung, erklärte der Landeshauptmann. Die Kärnten Werbung werde dadurch vier Mio. Euro
pro Jahr mehr erhalten. Ihr Budget für 2006 werde daher 14 Mio. Euro betragen. Für die Neuerung bei den
Tourismusabgaben spricht laut Haider, dass es seit 1986 keine Erhöhung der Fremdenverkehrsabgabe und seit
1988 keine Anpassung der Nächtigungstaxe gegeben habe. Zudem liege Kärnten bei den Tourismusabgaben österreichweit
im Mittelfeld, was auch das Institut für Höhere Studien (IHS) bestätige. Die Einnahmen aus der Tourismusabgabe
seien außerdem zweckgewidmet und die Erträge würden zu 90 Prozent direkt in die heimischen Betriebe
fließen. Erstmals werde die Fremdenverkehrsabgabe für "mehr Gerechtigkeit" auch nach Branchen
und Regionen gestaffelt, sagte Haider, der am Beispiel von 2003 die Aufwendungen des Landes für den Tourismus
vorrechnete. Damals habe das Land 52,3 Mio. Euro aufgewendet, denen 4,45 Mio. Euro an Tourismuseinnahmen gegenüber
gestanden seien.
Für den Landeshauptmann befindet sich Kärnten außerdem am besten Wege in Richtung Ganzjahrestourismus.
Zwar habe es Verluste in der Hauptsaison gegeben, doch in den Nebensaisonen seien Zuwächse zu verzeichnen.
Konkret nannte Haider plus fünf Prozent im Mai und plus sechs Prozent im Oktober. Noch mehr Kärntengäste
könnte man über wirtschaftliche Kontakte gewinnen. So sollen gezielt Multiplikatoren in den deutschen
Headquarters von Infineon oder Siemens angesprochen werden.
Zur Kärnten Werbung sagte Haider, dass diese derzeit evaluiert werde, um Einsparungsmöglichkeiten zu
finden. Für Aktivitäten rund um die Fußball-EM 2008 würden 13 Mio. Euro aus Zinsen des Kärntner
Zukunftsfonds zur Verfügung gestellt werden. Drei Mio. Euro davon sollen zur Modernisierung von Sportanlagen
in den Regionen verwendet werden. Mittel für den Tourismus solle es nunmehr auch aus dem 160 Mio. Euro schweren
Wachstums- und Beschäftigungspaket des Bundes und Landes geben.
Kärnten Werbung-Geschäftsführer Bilgram erklärte, dass die Schwerpunkte der Tourismus-Marketingoffensive
2006 in Print- und Onlinekampagnen, Publikumsveranstaltungen sowie Messen liegen würden. So werde man halbseitige
Anzeigen in auflagenstarken deutschen Medien schalten, an denen sich auch Kärntner Tourismusbetriebe direkt
beteiligen könnten. Über 70 Prozent der Kosten für den einzelnen Betrieb werde die Kärnten
Werbung übernehmen, so Bilgram. Kostengünstig sollen sich die heimischen Touristiker auch auf rund 16
internationalen Messen in u.a. Stuttgart, Hamburg, London, Budapest, Antwerpen präsentieren können. Die
Kärnten Werbung werde für die Betriebe 50 Prozent der Standkosten übernehmen. Bilgram kündigte
weiters zwei Kärnten Sommeropenings in Deutschland an. Das Land werde sich beispielsweise in Köln oder
München mit Kulinarik, Kultur und Events vorstellen.
Einen besonderen Schwerpunkt werde man auf Italien setzen, so Bilgram. 2006 stünden für die Bewerbung
Kärntens auf diesem Markt rund 600.000 Euro zur Verfügung, bisher seien es rund 250.000 Euro gewesen.
Aufgelegt werden soll ein eigener Häuserkatalog, verstärken wolle man den Onlineauftritt auf italienisch
und weiters sollen italienische Vereine direkt angesprochen werden. Seit Oktober sei das Kärntenbüro
in Mailand aktiv, das in diese Richtung arbeite. Auch sollten die Italienischkenntnisse des Personals in Kärntens
Betrieben verbessert werden.
Für Gabriel Obernosterer soll die Marke Kärnten gestärkt werden. Sie solle wieder ein Begriff für
Tourismus werden und mit den Angeboten der Betriebe, gekoppelt sein. Obernosterer bewertete es als positiv, dass
die Tourismus-Marketingoffensive 2006 in diese Richtung zielt. |