Schüssel: Brauchen Deutschland als europäische Konjunkturlokomotive  

erstellt am
17. 11. 05

Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel empfing am Mittwoch (16. 11.) den bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber zu einem Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt. Der Bundeskanzler hob beim anschließenden Pressegespräch die intensiven wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Bayern und Österreich hervor. So beträgt das Handelsvolumen in beiden Richtungen rund 20 Milliarden Euro, was Bayern zum wichtigsten regionalen Wirtschaftspartner Österreichs macht. Den bayrischen Ministerpräsidenten bezeichnete er als „einen wirklichen Freund Österreichs“. Schüssel: „Bayern ist für uns hier in Österreich ein Vorbild. Bayern verbindet höchste Wirtschaftsleistung mit sozialem Zusammenhalt. Das ist ein echtes europäisches Lebensmodell in seiner wirtschaftlichen und ökologischen Ausrichtung.“ Gleichzeitig drückte der Bundeskanzler seine Erwartungen in Hinblick auf die neue Bundesregierung in Deutschland aus. Schüssel: „Wir brauchen Deutschland wiederum als europäische und regionale Konjunkturlokomotive; immerhin gehen 30 Prozent der österreichischen Exporte nach Deutschland.“

Weitere Themenschwerpunkte des Gespräches waren europäische Themen und die bevorstehende österreichische EU-Präsidentschaft, wobei die Bereiche Regionalförderung, Verkehrsinfrastruktur, Subsidiarität sowie die strategische Positionierung Europas als global player und die Kohärenz der Union im Mittelpunkt der Erörterungen standen.

Der bayrische Ministerpräsident hob die jüngsten Reformen in Österreich als Modell für die Bundesrepublik hervor und nannte dabei insbesondere die Bereiche Finanz- und Pensionsreform sowie die Flexibilität des österreichischen Arbeitsmarktes. Stoiber: „Wir beobachten genau die erfolgreiche Reformpolitik von Wolfgang Schüssel und sehen darin auch einen Maßstab für uns. Österreich ist wesentlich flexibler und die jüngste Steuerreform hat zu einer erhöhten Investitionstätigkeit in der österreichischen Wirtschaft geführt. Wir können uns daran Anleihen nehmen.“
     
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