Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel empfing am Mittwoch (16. 11.)
den bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber zu einem Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt. Der Bundeskanzler
hob beim anschließenden Pressegespräch die intensiven wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Bayern
und Österreich hervor. So beträgt das Handelsvolumen in beiden Richtungen rund 20 Milliarden Euro, was
Bayern zum wichtigsten regionalen Wirtschaftspartner Österreichs macht. Den bayrischen Ministerpräsidenten
bezeichnete er als „einen wirklichen Freund Österreichs“. Schüssel: „Bayern ist für uns hier in
Österreich ein Vorbild. Bayern verbindet höchste Wirtschaftsleistung mit sozialem Zusammenhalt. Das ist
ein echtes europäisches Lebensmodell in seiner wirtschaftlichen und ökologischen Ausrichtung.“ Gleichzeitig
drückte der Bundeskanzler seine Erwartungen in Hinblick auf die neue Bundesregierung in Deutschland aus. Schüssel:
„Wir brauchen Deutschland wiederum als europäische und regionale Konjunkturlokomotive; immerhin gehen 30 Prozent
der österreichischen Exporte nach Deutschland.“
Weitere Themenschwerpunkte des Gespräches waren europäische Themen und die bevorstehende österreichische
EU-Präsidentschaft, wobei die Bereiche Regionalförderung, Verkehrsinfrastruktur, Subsidiarität sowie
die strategische Positionierung Europas als global player und die Kohärenz der Union im Mittelpunkt der Erörterungen
standen.
Der bayrische Ministerpräsident hob die jüngsten Reformen in Österreich als Modell für die
Bundesrepublik hervor und nannte dabei insbesondere die Bereiche Finanz- und Pensionsreform sowie die Flexibilität
des österreichischen Arbeitsmarktes. Stoiber: „Wir beobachten genau die erfolgreiche Reformpolitik von Wolfgang
Schüssel und sehen darin auch einen Maßstab für uns. Österreich ist wesentlich flexibler und
die jüngste Steuerreform hat zu einer erhöhten Investitionstätigkeit in der österreichischen
Wirtschaft geführt. Wir können uns daran Anleihen nehmen.“ |