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Wahl zum ORF-Publikumsrat |
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erstellt am
15. 11. 05
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Darabos:
ÖVP hat an Unabhängigkeit des ORF kein Interesse
ÖVP nominiert ihren Scharfmacher Kurt Bergmann
Wien (sk) - Die ÖVP (ÖVP-Seniorenbund) nominiert den ehemaligen ÖVP-Generalsekretär
Kurt Bergmann für die Wahl zum ORF-Publikumsrat und "macht damit klar, was ihr die Unabhängigkeit
des ORF wert ist, nämlich nichts", sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos. Einen
langjährigen Parteifunktionär für die Vertretung der Rundfunkteilnehmer zu nominieren – und ihn
auch noch in der ÖVP-Zentrale zu präsentieren -, komme einer Verhöhnung der Unabhängigkeit
des öffentlich-rechlichten Fernsehens gleich.
Kurt Bergmann habe sich in den 70er Jahren als Scharfmacher und Erfinder der ÖVP-Ranger-Störaktionen
einen zweifelhaften Namen gemacht, im Bundespräsidentschaftswahlkampf habe er für die persönliche
Verunglimpfung von Heinz Fischer verantwortlich gezeichnet und zuletzt sei er von der ÖVP für ihren Schmutzkübelwahlkampf
für die steirische Landtagswahl aktiviert worden. Darabos Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst:
"Bergmanns politischer Stil war immer von unsauberen Methoden und persönlichen Diffamierungen des Gegners
gekennzeichnet – letztendlich aber immer auch von der Erfolglosigkeit."
Rechtmäßigkeit der Kandidatur Bergmanns überprüfen
Laut ORF-Gesetz sind Personen von einer Kandidatur ausgeschlossen, die in den letzten vier Jahren bei einer
Partei angestellt waren. Kurt Bergmann habe im Bundespräsidentschaftswahlkampf und erst vor wenigen Wochen
im steirischen Landtagswahlkampf an vorderster Front für die ÖVP gearbeitet. Darabos fordert nun das
Bundeskanzleramt auf, die Rechtmäßigkeit der Kandidatur von Bergmann nochmals zu überprüfen.
Auch Bergmann selbst solle offen legen, welche Form des Arbeitsverhältnisses er mit der ÖVP gehabt habe.
Die SPÖ hingegen unterstütze sechs unabhängige Persönlichkeiten, die sich für einen unabhängigen
ORF stark machen. Diese sechs KandidatInnen hätten sich entschieden, gegen die schwarze Übermacht im
ORF anzutreten. Schließlich habe man von Seiten der ÖVP in den letzten fünf Jahren darauf geachtet,
die Gremien mit Parteigängern zu besetzen. |
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Lopatka: Viel Lärm um nichts
Kurt Bergmann in keinerlei Dienstverhältnis mit der ÖVP
Wien (övp-pk) - Als "viel Lärm um nichts" bezeichnete ÖVP-Generalsekretär
Dr. Reinhold Lopatka am Montag (14. 11.) die Aussagen von SPÖ-Bundesgeschäftsführer Darabos
zu Kurt Bergmann, der für den Österreichischen Seniorenbund bei der ORF-Publikumsratswahl kandidiert.
Bergmann sei weder im Präsidentschaftswahlkampf 2004 noch bei den steirischen Landtagswahlen in einem Dienst-
oder Arbeitsverhältnisses der ÖVP gestanden. Der Erfinder von "Licht ins Dunkel" und "Nachbar
in Not" habe lediglich gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten unabhängige Personenkomitees geleitet,
so Lopatka. Dies stehe jedoch in keinem Widerspruch zur Kandidatur für den ORF-Publikumsrat. Auch wenn Darabos
keine Gelegenheit auslasse, den ORF zu verunglimpfen, so liege er auch in dieser Angelegenheit vollkommen daneben,
so der ÖVP-Generalsekretär abschließend. |
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