Verfehlte neoliberale Politik Ursache für soziale Unruhen
in Frankreich
Wien (sk) - SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer nimmt auf Einladung der "Generaldirektion
soziale Kohäsion des Europarates" an einem Forum zum Thema "Sozialer Zusammenhalt" teil. Dieses
Forum findet am 17. und 18. November im "Palais de l'Europe" in Straßburg statt. Der SPÖ-Vorsitzende
wird am 18. November der Tagung beiwohnen und nach einer abschließenden Runde, an der der frühere dänische
Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen, der frühere irische Sozialminister Proinsias De Rossa und der
britische Unterhausabgeordnete Tony Lloyd teilnehmen, um ca. 13 Uhr das Schlussreferat halten.
Das diesjährige Forum ist konkret der Frage gewidmet, wie man die Ziele flexible Arbeit und sozialer Zusammenhalt
verbinden kann. Der Europarat veranstaltet seit 2001 jährlich ein Forum zum sozialen Zusammenhalt, an dem
die 46 Mitgliedsstaaten zusammen mit Wissenschaftlern, Repräsentanten von lokalen, regionalen und internationalen
Institutionen sowie Vertretern der Zivilgesellschaft wichtige, aktuelle Themen diskutieren und Vorschläge
für politische Antworten und Aktionen entwickeln.
Für den SPÖ-Vorsitzenden ist die Frage des sozialen Zusammenhalts nicht zuletzt vor dem Hintergrund der
sozialen Unruhen in Frankreich von zentraler Bedeutung. Gusenbauer wertet die aktuellen Krawalle als "Ausdruck
einer tiefen sozialen Krise", diese seien seiner Ansicht nach die Konsequenz einer "verfehlten, neoliberalen
Politik". Die beste Strategie gegen solche Tendenzen sei der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und insbesondere
gegen die Jugendarbeitslosigkeit. "Denn der soziale Zusammenhalt in einer Gesellschaft ist untrennbar mit
der Beschäftigungssituation in einem Land verbunden", so Gusenbauer.
Der SPÖ-Vorsitzende versteht die Unruhen in Frankreich auch als "eine deutliche Warnung". Kein Land
dürfe glauben, dass es vor solchen Erscheinungen wie in Frankreich gefeit sei, hielt Gusenbauer gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst fest. Das könne überall passieren, "wenn die Jungen keine Arbeit haben,
keine Perspektiven und es gleichzeitig zu Ghettobildungen wie in den Pariser Vororten kommt". Der SPÖ-Vorsitzende
fordert daher einmal mehr einen politischen Kurswechsel in Europa. Denn, so Gusenbauer, Europa werde "erst
wieder zur Ruhe kommen, wenn die Jungen Beschäftigung und eine Zukunftsperspektive haben". |