Aktionstage Junge Uni – 18. bis 19. November 2005
Innsbruck (universität) - Die Junge Uni ist ein Projekt der Leopold-Franzens-Universität
in Innsbruck und will auf spannende Art und Weise Kinder und Jugendliche für die Welt der Wissenschaft und
Forschung begeistern. Die Junge Uni wurde 2001 gegründet und war eine der ersten Kinder-Unis im deutschsprachigen
Raum. Vizerektor Prof. Tilmann Märk würdigte im Pressegespräch am Montag zusammen mit Landesrat
Sebastian Mitterer und Stadträtin Christine Oppitz-Plörer die Pionierleistung der Jungen Uni: „Der große
Besucherandrang bei den Aktionstagen und auch bei der Langen Nacht der Forschung zeigt, dass die Tiroler Bevölkerung
unseren „Marktplatz der Forschung“ schätzt. Die Universität Innsbruck sieht diese Veranstaltungen für
die Bevölkerung auch als Teil ihres Bildungsauftrages.“ Von Beginn an wird die Junge Uni von der Stadt Innsbruck
und dem Land Tirol maßgeblich unterstützt.
Aktionstage am Technik-Campus
Die Aktionstage der Jungen Uni finden heuer erstmals am Technik-Campus statt, und zwar am 18. und 19. November.
Am 18. November ist der Schülertag, an dem sich 94 Schulklassen (2041 SchülerInnen) aus ganz Tirol und
Südtirol angemeldet haben. Am zweiten Tag, dem Familientag, können die Kinder mit ihren Eltern kommen.
Frau Stadträtin Christine Oppitz-Plörer bezeichnete die Aktionstage als „sehr sympathische Öffentlichkeitsarbeit
der Universität Innsbruck, die auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt. In der Stadt tut sich
etwas, wie auch die Veranstaltung Erlebnis.Welt.Physik zeigt, die jeden Samstag zusammen mit den Physik-Instituten
der Innsbrucker Universitäten in der Rathausgalerie stattfindet.“
Ordnung ins Chaos
„Ordnung ins Chaos“ ist das zentrale Motto der Aktionstage, denn durch „Ordnen“ und „Systematisieren“ versuchen
alle Wissenschaftsrichtungen, die Welt begreiflicher zu machen. 32 Institute aller Fakultäten (außer
der theologischen) werden am Technik-Campus (Gebäude der Bauingenieure, Architekten, ICT- Technologiepark)
„Wissenschaft zum Angreifen“ zeigen. In Form einer Messe bauen die einzelnen Institute ihre Stationen auf, an denen
neueste Forschungsergebnisse verständlich und kindergerecht vermittelt werden. Die Stationen sind auch so
aufgebaut, dass die jungen Menschen selbst Hand anlegen – experimentieren, mikroskopieren, spielerisch Eingang
in die Welt der Wissenschaft finden – können.
Laborlehrpfad
Einmalig ist auch die Gelegenheit, Expeditionen an Orte der Forschung zu unternehmen, die sonst für
die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Ein Laborlehrpfad führt durch das Umwelttechnik-, Wasserbau-,
Geotechnik-, Baustofflehre-, Holzbau-, Baustatik- und Quantenlabor. Bei den Vermessern können die Kinder Entfernungen
messen und schätzen, mit alten Methoden wie dem Meterstab und neuester Lasertechnik. Die Architekten zeigen
in der interaktiven Rauminstallation „displacement 13“ eine Interpretation der Beziehung von Architektur und Mensch.
Landesrat Sebastian Mitterer freute sich, dass die Aktionstage diesmal auf der Technik stattfinden, denn „in technischen
und naturwissenschaftlichen Fächern besteht ein gewisser Aufholbedarf und die jungen BesucherInnen sind die
Studierenden von morgen und die ForscherInnen von übermorgen!“.
Wir machen Frieden!
Aber nicht nur technische Institute laden zum Mittun ein, auch andere Institute der Uni Innsbruck sind vertreten:
Unter dem Motto „Wir machen Frieden! Machst du mit?“ bietet der Stiftungslehrstuhl für Europäische Sicherheitspolitik
eine Spiel- und Erlebnisfläche zum Thema Streit, die Archäologen bringen Ordnung ins Chaos bei Ausgrabungen
(Titel: Das große Graben – archäologische Rätsel im Sand) und als Beispiel die Auffindung des Ötzi,
der Tirol-Atlas wird vom Institut für Geographie als „Ordner des Tiroler Raumes“ präsentiert, für
das Zentrum für Kanadastudien lädt eine junge Kanadierin aus Vancouver Island zu einem Creativ-Workshop
ein, das Institut für Sprachen und Literaturen versucht Chaos und Ordnung anhand von Erklärungsmodellen
der alten Griechen und Römer zu erklären, und unter dem Titel „Kipferl und Kolibri“ können mathematische
Objekte gebastelt werden. Die Romanisten versuchen mit Schnuppersprachkursen in Französisch, Italienisch und
Spanisch Ordnung in die babylonische Sprachverwirrung zu bringen.
Chaos in der Wetterküche
Die Meteorologen spüren chaotischen Phänomenen bei der Entstehung von Hurricans und Tornados
nach, und die Physiker versuchen durch anschauliche Experimente, bei denen auch manchmal die Haare zu Berge stehen,
die Welt zu erklären. Durch hochsensible Spürnasen können Ionenphysiker in Sekundenschnelle die
molekulare Zusammensetzung der Luft analysieren, um beispielsweise Sprengstoffe in Flughäfen bzw. Drogen in
der Atemluft nachzuweisen. Und mit den Astrophysikern kann man in die Sterne „gucken“ und mit einem Mars-Rover
die Landung am Mars simulieren. |