WIFO-Schnellschätzung: Wirtschaftswachstum weiter beschleunigt  

erstellt am
15. 11. 05

Wien (wifo) - Bereinigt um Saison- und Arbeitstagseffekte stieg das BIP im III. Quartal 2005 gegenüber der Vorperiode real um 0,6%. Das ergab die aktuelle Schnellschätzung des WIFO zum BIP. Das Wachstum beschleunigte sich damit gegenüber dem Vorquartal (revidiert +0,5%) weiter. Im Vorjahresvergleich betrug der Anstieg 2,0%, nach +2,1% im II. Quartal. Wachstumsmotor war der Export, jedoch gewann auch der Konsum der privaten Haushalte an Dynamik.

Den größten Beitrag zur Verstärkung des Wirtschaftswachstums lieferte wie im Vorquartal der gesamtwirtschaftliche Export mit einer Steigerung um 1%; die um die Jahreswende beobachtete Schwäche der Auslandsnachfrage scheint damit überwunden. Dynamischer als zuletzt entwickelte sich auch der Import, die Zunahme fiel mit +0,8% aber etwas geringer aus als die der Ausfuhr.

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte wuchsen in den ersten zwei Quartalen saison- und arbeitstagsbereinigt real jeweils um 0,3% gegenüber der Vorperiode. Im III. Quartal war eine leichte Beschleunigung auf +0,4% festzustellen. Dagegen wurde der öffentliche Konsum (+0,3%) weiterhin nur mäßig gesteigert.

Die Bruttoinvestitionen wurden im II. (+0,2% gegenüber der Vorperiode) und III. Quartal (+0,3%) wieder leicht erhöht, nachdem sie zu Jahresbeginn zurückgegangen waren (–0,3%). Diese Entwicklung geht jedoch primär auf die Ausweitung der Bauinvestitionen zurück, während die Ausrüstungsinvestitionen kaum zunahmen.

Auf der Entstehungsseite des BIP ging der Wachstumsimpuls vom produzierenden Bereich aus, der von der Belebung der Exportnachfrage profitierte. Hier war die um Saison- und Arbeitstagseffekte bereinigte Wertschöpfung im III. Quartal real um 1,1% höher als in der Vorperiode (II. Quartal +0,8%). Neben den Vermögens- und Unternehmensdienstleistungen (+0,9%) wuchs auch die Bauwirtschaft kräftig (+0,6%). Die sonstigen Dienstleistungen entwickelten sich hingegen mit +0,2% unterdurchschnittlich.

Quelle: WIFO, Autor: Marcus Scheiblecker
     
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