Kritik an EU-finanzierter Untersuchung über Nationalitätenkonflikte – Außenministerin
Plassnik bekräftige europäisches Lebensmodell
Klagenfurt (lpd) - Auf das massive Problem der Arbeitslosigkeit in Europa gebe es noch keine klaren
Antworten seitens der EU, sagte Landeshauptmann Jörg Haider am Samstag (26. 11.) bei der Festveranstaltung
"40 Jahre Europahaus Klagenfurt" im Klagenfurter Messefoyer. Europa müsse klar machen, dass ökologische
und soziale Mindeststandards einzuhalten seien, andernfalls müsste es Schutzzölle auf Importprodukte
geben, um unsere Wirtschaftsstruktur zu schützen, so Haider. Der Landeshauptmann drückte gegenüber
der Außenministerin Ursula Plassnik auch die Hoffnung aus, dass Österreich als EU-Vorsitzland im nächsten
Jahr Impulse zur Beschäftigungspolitik geben werde. Das so erfolgreiche Friedensprojekt Europa brauche nun
für seine Bürger eine Zukunftsperspektive und müsse soziale und ökonomische Sicherheit geben.
Der Landeshauptmann übte auch heftige Kritik an einer durch das 6. Rahmenübereinkommen geförderte
Untersuchung über Nationalitätenkonflikte, hier würden mit europäischem Geld Konflikte im Kosovo
und Nordirland untersucht und auch Kärnten sei hier genannt. "Dies ist absolut unzulässig",
betonte Haider. Kärnten in eine Reihe mit solchen wirklichen Konfliktpunkten zu nennen, müsse mit aller
Entschiedenheit zurückgewiesen werden. In Kärnten herrsche vielmehr ein gutes und friedliches Miteinander
zwischen Mehrheit und Minderheit. Es müsse daher der EU-Kommission klargemacht werden, dass diese Vorgangsweise
völlig inakzeptabel sei. Es gehe nicht an, den Frieden zu predigen, aber Maßnahmen zu setzen, die dem
Frieden nicht dienen. Gerade die Drei von der EU entsandten Weisen haben die gute Volksgruppensituation in Kärnten
sehr positiv herausgestellt, erinnerte der Landeshauptmann und ersuchte in diesem Zusammenhang die Außenministerin,
hier im Sinne Kärntens und Österreichs aktiv zu werden.
Plassnik ging in ihrer Festrede auf die vielen Vorteile der EU-Erweiterung näher ein. Gerade der Wirtschaftsstandort
Österreich habe sehr gewonnen. Österreich müsse weiterhin wichtige Unterstützung in Südosteuropa
leisten. Im Rahmen der Präsidentschaft werde Österreich Impulse geben aber auch Teamcoach sein. Ein wichtiger
Punkt werde das Thema Beschäftigung und Wachstum sein. Sie bekräftigte das von ihr so genannte europäische
Lebensmodell, das sowohl Werte als auch Sicherheit sowie Nachhaltigkeit und Vielfalt umfasse. |