Internationales Finanznetzwerk für Österreich zunehmend wichtiger  

erstellt am
28. 11. 05

OeNB präsentiert die aktuellen Ergebnisse zur Internationalen Vermögensposition
Wien (oenb) - „Die Internationalisierung der österreichischen Finanzmärkte gewinnt weiterhin deutlich an Dynamik“, erklärte Mag. Dr. Peter Zöllner, Mitglied des Direktoriums der Oesterreichischen Nationalbank am Montag (28. 11.) im Rahmen eines Pressegesprächs zur Internationalen Vermögensposition Österreichs. Das Finanzvermögen im Ausland lag 2004 bereits bei rund 403 Mrd Euro. Die Veranlagungen des Auslands in Österreich erreichten Ende 2004 rund 437 Mrd Euro und durchbrachen nach jüngsten Schätzungen im ersten Halbjahr 2005 bereits die 500-Mrd-Euro-Grenze. Nach derzeitiger Einschätzung werden Ende 2005 auch die Aktiva diese Schwelle überschreiten. „Österreich nützt den liberalisierten internationalen Kapitalmarkt aktiv zur globalen Ausrichtung seiner Finanzmärkte“, so Direktor Zöllner. Nach Überwindung der globalen Börsenkrise, die zwischen 2000 und 2003 zu einer vorübergehenden Verlangsamung dieser Dynamik geführt hatte, ist nun wieder eine klare Aufwärtstendenz erkennbar.

Zur jüngsten Passivierung der österreichischen Nettovermögensposition um 4,5 Mrd Euro auf -33,9 Mrd Euro im Jahr 2004 führte vor allem der massive Kursanstieg an der Wiener Börse, der den Verpflichtungsbestand gegenüber ausländischen Aktionären deutlich erhöhte. „Die Ausweitung der Nettoverpflichtungen reflektiert damit großes Vertrauen der Anleger sowie gewonnene Reputation der österreichischen Wirtschaft und des Wiener Finanzplatzes im Ausland“, erläuterte Direktor Zöllner.

Zur Triebfeder der Internationalisierung avancierten in der vergangenen Dekade vor allem grenzüberschreitende Wertpapiervermögen und -verpflichtungen, die zu rund zwei Drittel auf den Euroraum entfallen und daher keinem Wechselkursrisiko unterliegen. Aber auch die Wall Street ist für heimische Wertpapierinvestoren, die Aktien und Investmentzertifikate im Umfang von 6,5 Mrd Euro in den USA halten, stets attraktiv.

Gleichzeitig war Osteuropa in den vergangenen Jahren der Schauplatz für Österreichs Aufholprozess bei internationalen strategischen Unternehmensbeteiligungen: Die intensive Aktivität heimischer Unternehmen in dieser Region brachte Österreich 2003 erstmals die Position des Nettogläubigers ein, die im Jahr 2004 mit einem Nettovermögen von 3,5 Mrd Euro deutlich ausgebaut werden konnte. „Österreich nimmt zunehmend jene Rolle als aktiver Direktinvestor ein, die ihm als hoch entwickeltes Industrieland entspricht“, so Direktor Zöllner.
     
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