Roboter als Botengänger auf Inffeld-Campus  

erstellt am
28. 11. 05

Keine Utopie, sondern deklariertes Forschungsziel an der TU Graz
Graz (lk) - Keine Utopie, sondern deklariertes Forschungsziel engagierter Wissenschafter ist die Entwicklung und der Bau eines neuartigen, autonomen mobilen Roboters in Österreich: Der Prototyp soll ab Ende 2006 für Botengänge am weitläufigen Gelände der TU Graz in der Inffeldgassse eingesetzt werden. Basierend auf Modellen aus der Unterhaltungselektronik (Stichwort "Fußball-Roboter") und der Weltraumforschung nahmen vor kurzem sieben Techniker unter der Leitung von Dipl.-Ing. Gerald Steinbauer vom Institut für Softwaretechnologie den Bau eines Prototyps in Angriff.

In einem Labor dieses Instituts steht bereits ein Modell: "Er", so die pragmatische Diktion von Steinbauers Team, ist 20 Kilogramm schwer, je 40 Zentimeter hoch und breit sowie 70 Zentimeter lang. In der Form erinnert der autonome, mobile Roboter an einen kleinen selbst fahrenden, beispielsweise auf Fußballplätzen eingesetzten Rasenmäher. Sitz und Lenkrad fehlen allerdings. Diese Flächen sind für eine Lampe, Sensoren und ein Notebook bestimmt, das die Software beinhalten wird.

"Die Förderung des Landes von 15.000 Euro schuf die Basis, mit der Entwicklung zu beginnen", erklärte Projektleiter Steinbauer. "Er" wird ohne festgelegte Markierungen den Standort selbst bestimmen, den Weg von A nach B festlegen, dazwischen liegende Hindernisse erkennen und sogar eine Fehleranalyse vornehmen. Inklusive aller Vorarbeiten betragen die betriebswirtschaftlich ermittelten Kosten 300.000 Euro.

Nach einem erfolgreichen verlaufenen Betrieb des Prototyps brauchten die Grazer Techniker interessierte Unternehmer für eine Serienproduktion. Den Einsatzmöglichkeiten für einen autonomen, mobilen Roboter scheinen keine Grenzen gesetzt. In Automobilfabriken könnten Roboter Bestand- und Ersatzteile vom Warenlager in die Fertigungshallen bringen. "Autoradios werden in der Geländewagenproduktion, Schiebedächer für neue Cabrios benötigt", zählt Dipl.-Ing. Steinbauer mögliche Befehle an den Roboter auf. "Er" könnte auch Brennstäbe in einem Reaktorzentrum austauschen. Roboter gelangten auch zum Einsatz, in New York nach dem 11. September 2001 nach Überlebenden zu suchen.
     
zurück